Algier - Algerien
Flug
mit Air Algerie von Basel direkt nach Alger. Der Flug war sehr
pünktlich und angenehm. Wieder einmal ein Flugzeug mit Business, mit
viel Platzfreiheit in der Economy und verstellbarer Rückenlehne. Es
gab sogar eine warme Mahlzeit mit Softdrinks. Sehr freundliches
Personal nicht nur während des Fluges, sondern auch beim Check-in.
Einmal in Alger gelandet, wurden wir mit einem Bus zum
Ankunftsterminal gebracht. Schnelle und überaus freundliche
Passkontrolle. Auf die Koffer mussten wir etwas warten, aber ich
hatte genügend Zeit, bis der Zug vom Flughafen bis in die Stadt
abfuhr. Ein Café im Terminal für knappe 30 Rappen und in zwanzig
Minuten war ich in der Stadt. Von hier mit einem Taxi zum Hotel
Afric.
Sehr sauberes Hotel mit freundlichem Personal. Der
Rezeptionist zeigte mir auch, wo ich einheimische Restaurants finden
kann. Abendessen mit gemischtem Salat und einem frischen Entrecôte
vom Grill für knappe 6 Euros.
Die Stadt Algier blickt in Richtung der aufgehenden Sonne. Algier wendet sich dem Osten zu. Am Morgen zeigt die Stadt ihr wahres Gesicht. Dann ist es Algier, die Weisse, eine Stadt, die in einem Gewirr die Hänge hinaufzieht und die unter der Morgensonne strahlend erscheint.
Nach
Algier sollte man wie früher über das Meer anreisen. Vom Schiff aus
und am frühen Morgen geniesst der Reisende das Schauspiel der
erwachenden Weissen Stadt am besten. Die Konturen zeichnen sich nach
und nach ab. Rechts die kompakte wirre Altstadt, die Kasbah. In der
Mitte ein grüner Durchbruch einer der zahlreichen Boulevards. Zur
linken Seite die anarchische Masse der französisch geprägten
Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert und die Bauten des sozialen
Wohnungsbaus.
Als Flugreisenden durfte ich diese freundliche
Annäherung nicht kennenlernen. Wer Glück hat, sieht kurz vor der
Landung auf dem internationalen Flughafen Houari Boumediene auf der
rechten Seite einen weissen Fleck eingeengt zwischen dem Blau des
Mittelmeeres und dem Grün des Sahel.
Das
tiefe Blau des Mittelmeeres nimmt fast den ganzen Horizont ein. Vor
mir liegt der Hafen mit dessen Kais. Schiffe, die von Weitem blank
und sauber grüssten. Sehe ich nach links, so schimmert zwischen zwei
Gebäuden das satte Grün des Jardin d'Essai, eines Parks, der von
den Franzosen als Versuchsgelände für den Anbau von Pflanzen im
Küstengebiet Algeriens angelegt wurde. Rund um die Bucht erheben
sich die weissen und braunen Häuser. In der Mitte die alte Kasbah.
Einst die Festung der Korsaren. Etwas weiter entfernt der Bab el
Qued, die alte Vorstadt, während der Kolonialzeit Wohnbezirk der
europäischen Fabrikarbeiter. Etwas höher gelegen das
Geschäftszentrum mit seinen breiten Strassen und Häusern im Stil
des neunzehnten und der Zwanzigerjahre des zwanzigsten
Jahrhunderts.
"El Djezair", heisst die Stadt auf Arabisch. Die Europäer machten daraus Algier oder Alger. Der arabische Name stammt von den Inselchen, die der Küste vorgelagert sind. Sie schützen die Bewohner bei Gefahr. Hinter ihnen konnten Schiffe unentdeckt ankern und so wurde Algier zu einem bevorzugten Seeräubernest.