Algier - Algerien

08.01.2023

Flug mit Air Algerie von Basel direkt nach Alger. Der Flug war sehr pünktlich und angenehm. Wieder einmal ein Flugzeug mit Business, mit viel Platzfreiheit in der Economy und verstellbarer Rückenlehne. Es gab sogar eine warme Mahlzeit mit Softdrinks. Sehr freundliches Personal nicht nur während des Fluges, sondern auch beim Check-in. Einmal in Alger gelandet, wurden wir mit einem Bus zum Ankunftsterminal gebracht. Schnelle und überaus freundliche Passkontrolle. Auf die Koffer mussten wir etwas warten, aber ich hatte genügend Zeit, bis der Zug vom Flughafen bis in die Stadt abfuhr. Ein Café im Terminal für knappe 30 Rappen und in zwanzig Minuten war ich in der Stadt. Von hier mit einem Taxi zum Hotel Afric.
Sehr sauberes Hotel mit freundlichem Personal. Der Rezeptionist zeigte mir auch, wo ich einheimische Restaurants finden kann. Abendessen mit gemischtem Salat und einem frischen Entrecôte vom Grill für knappe 6 Euros.

Die Stadt Algier blickt in Richtung der aufgehenden Sonne. Algier wendet sich dem Osten zu. Am Morgen zeigt die Stadt ihr wahres Gesicht. Dann ist es Algier, die Weisse, eine Stadt, die in einem Gewirr die Hänge hinaufzieht und die unter der Morgensonne strahlend erscheint.

Nach Algier sollte man wie früher über das Meer anreisen. Vom Schiff aus und am frühen Morgen geniesst der Reisende das Schauspiel der erwachenden Weissen Stadt am besten. Die Konturen zeichnen sich nach und nach ab. Rechts die kompakte wirre Altstadt, die Kasbah. In der Mitte ein grüner Durchbruch einer der zahlreichen Boulevards. Zur linken Seite die anarchische Masse der französisch geprägten Wohnhäuser aus dem 19. Jahrhundert und die Bauten des sozialen Wohnungsbaus.
Als Flugreisenden durfte ich diese freundliche Annäherung nicht kennenlernen. Wer Glück hat, sieht kurz vor der Landung auf dem internationalen Flughafen Houari Boumediene auf der rechten Seite einen weissen Fleck eingeengt zwischen dem Blau des Mittelmeeres und dem Grün des Sahel.

Das tiefe Blau des Mittelmeeres nimmt fast den ganzen Horizont ein. Vor mir liegt der Hafen mit dessen Kais. Schiffe, die von Weitem blank und sauber grüssten. Sehe ich nach links, so schimmert zwischen zwei Gebäuden das satte Grün des Jardin d'Essai, eines Parks, der von den Franzosen als Versuchsgelände für den Anbau von Pflanzen im Küstengebiet Algeriens angelegt wurde. Rund um die Bucht erheben sich die weissen und braunen Häuser. In der Mitte die alte Kasbah. Einst die Festung der Korsaren. Etwas weiter entfernt der Bab el Qued, die alte Vorstadt, während der Kolonialzeit Wohnbezirk der europäischen Fabrikarbeiter. Etwas höher gelegen das Geschäftszentrum mit seinen breiten Strassen und Häusern im Stil des neunzehnten und der Zwanzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts.

"El Djezair", heisst die Stadt auf Arabisch. Die Europäer machten daraus Algier oder Alger. Der arabische Name stammt von den Inselchen, die der Küste vorgelagert sind. Sie schützen die Bewohner bei Gefahr. Hinter ihnen konnten Schiffe unentdeckt ankern und so wurde Algier zu einem bevorzugten Seeräubernest.