Cartagena

30.12.2025

Cartagena, die Stadt in der Provinz Murcia, überrascht positiv. Über die Alameda de San Antón gelangt man auf den Plaza de España. Wer bis dahin noch keinen Parkplatz in der blauen Zone ergattert hat, sollte sein Auto am besten im Parkhaus abstellen. Der Preis ist erschwinglich. Von dort aus gelangt man in die autofreie Einkaufszone der sehr schön gepflegten Altstadt. Gemütlich führt der Spaziergang vorbei an einheimischen Geschäften und internationalen Ketten bis zum Hafen, der sich sehen lassen kann.
Die unglaublich saubere Stadt ist sehr belebt und es gibt viele Cafés, Bars und Restaurants, die zum Verweilen einladen.
Und die Preise sind erschwinglich, sogar günstiger als in so manchem anderen Ort in Spanien.

Cartagena ist nicht nur eine Hafenstadt, sondern auch ein Marinestützpunkt des spanischen Militärs. Die Stadt wurde etwa 220 v. Chr. von den Karthagern gegründet und erlebte unter der Herrschaft der Römer eine Blütezeit. Sehenswert unter den vielen römischen Ruinen sind ein Theater aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und die Casa de la Fortuna, eine Villa mit Wandmalereien und Mosaiken. Im Museum "Muralla Púnica" befinden sich die Überreste einer Wehrmauer aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verlieh Philipp II. der Stadt Cartagena neuen Glanz und machte sie zu einem bedeutenden Marinestützpunkt. Der natürliche Hafen war in der Geschichte immer sehr umkämpft, insbesondere zwischen Franzosen und Engländern.

Während der Ersten Spanischen Republik bemächtigten sich im Juli 1873 föderalistische Intransigenten gegen den Willen der Regierung in Madrid der Stadt und des Hafens mit Kriegsschiffen. Von Cartagena aus wollten sie das übrige Spanien ihrer sozialistischen Föderativrepublik unterwerfen. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) war Cartagena Hauptstützpunkt der spanischen republikanischen Marine und eine der Hochburgen der republikanischen Regierung. Die Stadt behauptete sich länger als jede andere gegen die Truppen General Francos, die Cartagena schließlich Ende März 1939 einnahmen.

Dank des Militärs, einer Erdölraffinerie, einer Likörbrennerei, Landwirtschaft und Tourismus gibt es in Cartagena Arbeit und die Menschen geniessen ihre Freizeit auf alt-spanische Art und Weise mit Freunden und Familien in den zahlreichen Gastronomiebetrieben. Cartagena hat mich sehr positiv überrascht, und so mancher Bürgermeister anderer Städte könnte sich bei der Planung und Pflege seiner Stadt ein Beispiel an Cartagena nehmen.