CousCous

04.04.2023

Couscous ist eines der beliebtesten nordafrikanischen Gerichte welches den Weg ins Ausland gefunden hat. Dieses Griess Gericht eroberte mehrere Länder Europas, wie Frankreich, dessen Bewohner es zu einem ihrer Lieblingsgerichte gewählt haben.
Seine Präsenz auf französischen Tischen ist sicher auch auf die historischen Verbindungen zurückzuführen, die Algerien, Marokko und Tunesien mit Frankreich haben. Ob durch nordafrikanische Einwanderung oder mit der Rückkehr der Pieds-Noirs in die französischen Metropolen, Couscous fand seinen Platz in den Koffern der Reisenden.

Couscous ist von der UNESCO als immaterielles Erbe der Menschheit als gemeinsames Erbe von Algerien, Marokko, Tunesien und Mauretanien aufgeführt. Wenn sich die Länder darauf geeinigt haben, dieses traditionelle Gericht gemeinsam zu vertreten. Somit sollte man glauben, dass die Frage nach seinem Ursprung öffentlich verstummt sei, aber hinter den Kulissen gibt es immer noch Probleme. Vor allem Algerien und Marokko buhlen um den Platz des "Erfinders" des Couscous. Diese kulinarische Debatte bringt nicht nur das Web zum Vibrieren, sondern geht manchmal so weit, dass sich sogar die Politik einmischt.

Für Historiker reicht die Entstehung dieses Mahles bis ins Mittelalter zurück. Couscous wurde im westlichen Teil des Maghreb erfunden, also im heutigen Teil, welches sich Marokko und Algerien teilen. Im Mittelalter bestanden diese Landesgrenzen noch nicht. Der Fluss Moulouya war die natürliche Grenze zwischen den Saadier und den Herrschen von Algier. Zudem wurde Nordafrika von nomadischen und halbnomadischen Berberstämmen bewohnt. Diese bewegten sich von einer Seite des Flusses auf die andere und brachten somit das Gericht Couscous in neue Gegenden. Es ist somit unmöglich zu wissen, wo der Griess zum ersten mal als Couscous vorbereitet wurde. Was aber sicher ist, das Wort "kuskus" stammt aus dem Arabischen und wurde bereits im 12. Jahrhunderten von Reisenden in deren Berichten erwähnt.

Couscous zubereiten ist eine Tradition. Die Art und Weise wird von Mutter auf Tochter seit Generationen übertragen. Dazu kommen je nach Jahreszeit die landwirtschaftlichen Möglichkeiten der Beilagen, was Gemüse anbelangt. Weiter spielt die Vorliebe der Esser für das Fleisch eine Rolle. Die eine Familie schwört auf Huhn, nicht nur weil es am billigsten ist, die andere Familie möchte den Sud des Rind- oder Schaffleisches nicht am Couscous missen. Seine Entstehung unterstreicht vor allem die berberischen Ursprünge der Region und ihren vor kolonialen Reichtum. Es gibt nicht einen, sondern mehrere Couscous. Es gibt Familien, welche das Couscous der jüngsten Tochter dem der Grossmutter bevorzugen. Sicher ist, dass vom Atlantik bis hin zum Nil das Couscous als das Mittagsgericht am heiligen Tag des Gebetes, also Freitag, ist.