Farm der Tiere - George Orwell

30.06.2022

Das erste Mal habe ich das Buch im Sommer 1979, also mit 18 Jahren gelesen, ein zweites mal drei Jahre später und nun wieder als 61 Jähriger.

Der Sommer 1979 war politisch geprägt durch die Revolution in Nicaragua, Militärputsch in Äquatorial-Guinea, Saddam Hussain kommt im Irak an die Macht, die iranische Armee beschiesst kurdische Städte, die Rote Khmer in Kambodscha und Russland bereitet seinen Einmarsch in Afghanistan vor. Es wird von einer Energiekrise gesprochen, das europäische Währungssystem EWS wird eingeführt und es gibt Erdbeben in Montenegro und Albanien.

1982 beginnt mit dem Falklandkrieg zwischen Argentinien und den Engländern, Golfkrieg, Spanien tritt der NATO bei, Israel beginnt den Libanon Krieg, Anschlag auf dem Flughafen in München, Felipe Gonzalez wird Präsident in Spanien und in Kamerun tritt der amtierende Präsident zurück, die Transitautobahn zwischen Hamburg und Berlin wird eröffnet und das nordamerikanische Magazin Time wählt den Computer zur Maschine des Jahres.

Das Treffen der G7 im Jahre 2022 bringt die aktuellen Probleme in seiner Traktandenliste auf einen Nenner:
Krieg, Energiekrise, Klimaschutz, Sanktionen gegen Russland, Lebensmittelknappheit.
Olaf Scholz nach G7-Gesprächen: "Nichts ist mehr so wie es war." Das hatte bereits Frank Zander gesungen.
Songtext von Curse: Nichts wird mehr so sein wie es war - Und niemand wird so bleiben wie er war - Wahrscheinlich sehen wir vieles jetzt klar, vielleicht nicht - Aber nichts wird mehr so sein wie es war.

Die von Orwell im Jahre 1945 geschriebene Fabel, vom lateinischen Fabula, fabulieren, erzählt von der Revolution der Tiere auf einer Farm in England, wo die Tiere den Bauern verjagen und die Verwaltung und Bearbeitung des Hofes übernehmen. Alle Tiere sind gleich, Zweibeiner sind Feinde, ausser wenn sie Flügel haben und niemand ist mehr Sklave, jeder arbeitet nach seinen Kräften, Futter gibt es genug für alle und im Ruhestand kann jedes Tier seine letzten Jahre friedvoll geniessen. Soweit die Fabel, die Wahrheit fasst der letzte Satz des Buches passend zusammen: "Die Tiere draussen schauten von Schwein zu Mensch, und dann nochmals von Mensch zu Schwein, und dann nochmals von Schwein zu Mensch; aber es war bereits unmöglich, zu sagen, wer das Schwein und wer der Mensch war."