Fenster

07.06.2025

Die Sonne scheint durch das geöffnete Fenster. Leichter Wind wölbt die vorgezogenen Vorhänge nach innen. Sie blähen sich auf wie ein Segel. Der Wind lässt nach, die Vorhänge fallen wieder zusammen.
Dieses Spiel wiederholt sich. Das Licht der Sonne spielt auf dem blanken Fussboden. Die Sonne wirft Schatten und Licht.
Ich frage mich, ob ich das Recht habe, zu schweigen. Oder habe ich nicht vielmehr die Pflicht, Wein zu trinken, meine Freizeit sinnvoll zu nutzen und mich einzubringen? Jean Ziegler sagte einmal:
"Es sind einigermassen verzweifelte Umstände, mit denen wir konfrontiert sind."

Wie wurden aus dem siebten, achten, neunten und zehnten Monat plötzlich die letzten vier Monate eines Jahres? September, der siebte, septem. Oktober, der achte, Octo. November, der neunte, nonem. Dezember, der zehnte, decem.
Der heutige Kalender mit den Monatsnamen stammt von den Römern. Ursprünglich zählte das Jahr zehn Monate und der letzte war der zehnte, dezimo. Auch nach der Einführung der Monate Januar und Februar im Jahr 153 n. Chr. blieb der Dezember der letzte Monat. Er blieb der 12. Monat eines Jahres, behielt aber seinen alten Namen, wie die vorangehenden Monate November, Oktober und September.

Sowohl Juden als auch Muslime schätzen den tiefen Glauben Abrahams, der sogar bereit war, seine Söhne zu opfern. Die Juden gedenken dieses Geschehens zum Neujahrsfest, die Muslime am Opferfest.
Der Unterschied liegt darin, dass im Islam Abraham den Sohn Ismael opfern wollte, während die Juden glauben, dass es Isaak war. In der Tora gibt es zwei Geschichten von der beinahe erfolgten Opferung eines Sohnes. Einmal geht es um Isaak auf dem Berg Moria und einmal um Hagar und Ismael in der Wüste,
wo Ismael kurz vor dem Verdursten war. Beide Male gehorchte Abraham Gott und war bereit, einen seiner Söhne zu opfern. In beiden Geschichten kam ein Engel Gottes und rettete den jeweiligen Sohn, und Gott segnete ihn. Wir Menschen sehen in diesen Geschichten das Opfer, aber zählt nicht der Segen Gottes mehr?
Beide Söhne Abrahams sind die Gründer grosser und wichtiger Religionen. Isaak und seine Nachkommen sind die ersten des jüdischen Volkes. Ismael und seine Nachfahren gehören dagegen zu den arabischen Stämmen, aus denen schliesslich der Islam entsteht.
Nach dem Tod ihres Vaters Abraham versöhnen sich die ungleichen Brüder und beerdigen gemeinsam ihren Vater. Sie finden Frieden, gehen aber getrennte Wege.
In den fünf täglichen Gebeten des Islam wird für Abraham und seine Nachkommen gebetet und die Sure des Opfers im Koran endet mit einem Segen für Isaak. In der Geschichte der Söhne Abrahams gibt es einen Bruderkonflikt, der jedoch in Versöhnung und Eintracht endet. Ein Beispiel für unsere Zeit?

Im Internet wimmelt es von Werbung, in der junge, hübsche Menschen damit prahlen, dass sie mit Spielen auf ihrem Smartphone in kürzester Zeit reich geworden sind. Ich bin zwar nicht mehr jung und war auch nie hübsch, aber auch ich habe den Traum vom schnellen Geld. Doch ich weiss aus Erfahrung und weil ich denken und überlegen kann, dass man in ein paar Minuten ohne Aufwand sicher nicht reich wird. Glück spielt zwar immer eine Rolle, aber ich bin fest überzeugt, dass dieser Faktor bei Spielen, die von Computern oder künstlicher Intelligenz kontrolliert werden, ausgeschaltet ist. Eher wird auf Faktoren wie Leichtgläubigkeit, Faulheit, Gier und Schönheit gesetzt. Dabei wird bei fast allen Spielen eigentlich etwas Intelligenz und Auffassungsgabe vorausgesetzt.
Ich habe mir einfach mal eine App heruntergeladen, denn ich hatte nichts Besseres zu tun. Ich habe mir ein Zeitlimit gesetzt, das ich aber locker überschritten habe. Bei dem ausgewählten Spiel geht es darum,
vier gleiche Vögel auf einen Ast zu bringen. Dazu gibt es ein Roulette mit Extragewinn. Um Geld auf mein PayPal-Konto zu bekommen, muss ich bestimmte Limits erreichen. Die erste Stufe von 300 € war überraschenderweise schnell erreicht. Der Clou: Es werden nur 50 Cent ausbezahlt! Bis zur 400-Euro-Grenze geht es dann noch relativ zügig weiter. Ab da geht es langsam. Wo einst Gewinne von bis zu 20 €
je Spiel winkten, geht es plötzlich nur noch mit einigen Cents weiter, und der Kontostand schleicht der 500 Euro-Marke entgegen. Eigentlich ist das Spiel ohne Werbung, aber wenn man Geld verdienen will, muss man Werbung sehen. So kommen wenigstens ein paar Euro mehr zusammen. Mit dieser Werbung, die überwiegend für weitere Glücksspiele ist, verdienen die Betreiber meiner Vogel-App Geld. Die App ist allerdings so eingestellt, dass ich die Werbung nicht einfach wegdrücken kann.
Als ich es versuchte, gab es gar keine Gutschrift.
Ich habe es geschafft! Ich habe nicht den ganzen Tag gespielt, sondern während der Anzeigen gelesen und am Laptop gearbeitet. Ich lasse mich überraschen, ob das Geld wirklich innerhalb von ein bis drei Tagen auf meinem PayPal-Konto ist.