Gent

12.10.2023

Gent ist eine Hafenstadt im Nordwesten Belgiens im Gebiet des Zusammenflusses von Leie und Scheldt. Im Mittelalter war Gent ein mächtiger Stadtstaat. Heute ist die Universitätsstadt ein Zentrum kultureller Aktivitäten. Die verkehrsfreie Innenstadt ist bekannt für ihre mittelalterliche Architektur, etwa die Burg Gravensteen aus dem XII. Jahrhundert und die Gebäude an der Graslei, eine Reihe von Zunfthäusern am Leiehafen. 

Als ich im Tourismus arbeitete lernte ich eine neue Stadt vor allem durch seine Hotels kennen und auf dem Weg von einer Unterkunft zur andern deren Monumente. Mit meinem Sohn lernte ich Gent auf der Suche nach einem Friseursalon kennen. Die Suche führte uns nicht nur in die autofreie Innenstadt mit den herrlichen alten Zunft- und Handelshäusern, sondern auch in die nahen Viertel rund um die Altstadt. Zu einem der Salons ging es über eine steile Wendeltreppe in den ersten Stock, den anderen Friseur sah man vor der Strasse im Keller werken, doch blieb ungewiss wie man zu ihm kommt. Mein Sohn war auf der Suche nach einem Friseur, der ihm eine Dauerwelle verpasst. Die heutige Jugend, dabei machte auch ich solche Spässchen, ich war aber nicht 14, sondern bereits erwachsen.

Auf unserem Spaziergang durch Gent überrascht uns vor allem die Stille, die Sauberkeit und die in Uniform wandelnden Studenten. Auch die Strassenbahn macht keinen Lärm und das übliche Quietschen anderer Städte wird vermisst. Von der Autobahn fahren wir direkt in die Altstadt und finden ohne Probleme einen Parkplatz. Ob wir hier wohl parken dürfen, aber es scheint alles in Ordnung und so ist es auch. Zuerst einmal etwas kleines zum Mittagessen und dann geht es dank Google von einem Coiffeur zum andern. Aller guten Dinge sind drei, in Gent triff dies auf die Türme des Belfried und der Kirchen St. Nikolaus und Bravo zu. Die drei Türme prägen die Skyline der quirligen Kunst- und Studentenstadt.

Unser Spaziergang führt und durch kleine Gassen bis sich vor uns der Korenmarkt, ein historischer Platz mit charakteristischen Gebäuden öffnet. Heute ist es etwas frisch und windig, sonst wären die vielen Strassencafés der ideale Ort sich auszuruhen und das Leben in Gent zu geniessen, wie es die Jugend entlang der beiden Flüsse und Kanäle tut. Unser Spaziergang führt und zum mittelalterlichen Hafen. Hier bewundern wir alte Zunfthäuser aus dem XII. bis XV. Jahrhundert. Eine Anzahl Giebel- und Gildehäuser gibt es zu bewundern und zu fotografieren. Darunter das Haus der Freien Schiffer, das Stapelhaus und das Getreidemesserhaus.

Einen passenden Friseur haben wir nicht gefunden, dafür eine Stadt, welche es wert ist zu besuchen. Wir verlassen Gent Richtung Norden und finden uns in Holland wieder.