Griechische Landkarte

23.12.2023

Im Internet fand ich die dargestellte griechische Landkarte welche uns das Mittelmeer mit den angrenzenden Ländern Europa, Asien, Arabia und Libya zeigt. Die Wasser des Atlantiks, des Erithrea Meers und des Austral Meers grenzen die damals bekannte Welt ab.
Flüsse wie der Ister mit Ursprung in den Pyrenäen mit seinen Zuflüssen Alpis und Carpis aus den Alpen münden ins Schwarze Meer wie weitere Flüsse aus dem Balkan Gebirge. Städte sind wenige eingezeichnet, Tartessus auf der Iberischen Halbinsel, Bactra in Indien und die persischen Städte Susa, Ecbatana, Nineveh und Babylon. Memphis ergänzt die damals wichtigen Handelsstädte Nordafrikas wie Carthage und Cyrene. Entlang des Nils finden sich flussaufwärts Städte wie Thebes, Syene und Meroe. Und, was ich vor allem interessant finde, ist der Verlauf des Nils mit seiner Quelle im Atlas Gebirge!

Der Nil, längster Strom des afrikanischen Kontinents und vielleicht sogar der Welt noch vor dem Amazonas. Die Angaben zur Gesamtlänge des Nil reichen von 5499 km bis 7088 km und hängen unter anderem vom gewählten Messweg ab. Gilt seine Länge ab den Quellgebieten oder ab dem Ausfluss des Viktoria Sees. Der Nil besitzt zwei Quellflüsse, den kürzeren, aber wasserreicheren Blauen Nil und den wesentlich längeren Weissen Nil. Die beiden Quellflüsse treffen sich in Khartum, heutiger Hauptstadt Südsudans. Etwa 300 km unterhalb von Khartum mündet der Atbara, ein aus dem äthiopischen Hochland kommender Gebirgsfluss, als letzter Zufluss des Nils vor seiner Mündung in das Mittelmeer.
Der portugiesische Jesuite Pedro Páez (1564–1622) entdeckte 1613 die Quelle des Blauen Nil. Der schottische Afrikaforscher James Bruce (1730–1794) entdeckte die Quelle am 4. November 1770 wieder und beanspruchte den Ruhm für sich.

Den schottischen Forschern haben es die Flüsse Afrikas angetan. So verschrieb Mungo Park (1771-1806) sein Leben dem Niger. Zu seiner Zeit fragten sich die Forscher, ob der Niger wohl ein weiterer Zufluss des Nils sei, etwa so wie bereits die alten Griechen es in ihren Karten eingezeichnet haben oder ob der drittgrösste Strom Afrikas zwar zuerst ins Innere des Kontinents fliesst, aber dann irgendwo und irgendwann die Kurve schafft und sich seinen Weg an die Küste des Atlantik sucht. Seine beiden Reisen (1795 und 1805) führten Mungo Park über den Fluss Gambia an den Lauf des Nigers. Bei seiner ersten Reise im Auftrag der African Association geriet er in Gefangenschaft, konnte dank der Hilfe seines afrikanischen Freundes jedoch mittellos fliehen. Sein Reisebericht Travels in the Interior of Africa wurde damals schon zum Bestseller und gilt noch heute als Klassiker. Der amerikanische Schriftsteller T.C. Boyle liess sich in seinem wohl berühmtesten Roman, Wassermusik, vom Leben Park's inspirieren. Bei seiner zweiten Reise an den Niger, die durch die britische Regierung finanziert wurde, kam er 1806 in Bussa am Niger ums Leben, so wie ihm eine alte afrikanische Wahrsagerin während der ersten Reise prophezeite.

Nun fehlt mir noch der zweitlängste Fluss des Schwarzen Kontinents, der Kongo. Er ist der wasserreichste und mit bis zu 220 Metern tiefste Fluss der Welt. Seine Wassermassen schlängeln sich auch durch den zweitgrössten Regenwald der Welt und somit durch den Odzala-Kokoua Nationalpark in der Republik Kongo.
Bereits unter seinem alten Namen Zaire, wurde er besungen und in der Literatur findet er sich wieder bei Joseph Conrad der den Fluss hassen lernte. Tim Butcher kürte ihn zur Kulisse für den weissen Abenteurer in der schwarzen Wildnis. Und im Jahre 1996 lässt sich der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer vom Kongo Fluss inspirieren. Der Altenpfleger Kuno erhält einen neuen Gast, seinen Vater, ein alter Langweiler ohne Schicksal und ohne Geschichte. Doch mit der Zeit merkt Kuno, dass sein Vater im Zweiten Weltkrieg Kopf und Kragen riskierte. Plötzlich hat sein greiser Vater ein Schicksal. Kunos Reise in die eigenen Abgründe beginnt und in deren Verlauf verschlägt es ihn in den tiefsten Kongo.
Die Entdecker David Livingston (wieder ein Schotte) und Henry Morton Stanley, ein britisch-amerikanischer Journalist, Afrikaforscher und Buchautor, orientierten sich bei der Entdeckung des Kongo am Lauf des Flusses und benutzten ihn als Transportweg.

Doktor Livingstone, nehme ich an?, lautete angeblich die erste und heute legendäre Frage Stanley, als er am 10. November 1871 mitten in Afrika auf David Livingstone traf. Dieser galt zu diesem Zeitpunkt schon seit Jahren als verschollen.

Auch die spätere koloniale Ausbeutung des Landes entlang des Flusses wurde über seine Wasser organisiert. Der Kongo ist das Andere, die Finsternis, das Schwarze, das Dunkel, das Wilde, Ungezähmte, Unbekannte und das nicht zu durchdringende Bedrohliche. Ein Ort, an dem die Natur Jahrtausende alt ist und der Mensch dagegen ein Nichts.