Gründer Israels
Wer
gründete den Staat Israel?
Die
Wahrheit über die Führer, die den Staat ins Leben riefen.
Heute
verteidigen viele Bewohner Israel mit dem Argument, dass es das Land
ihrer Vorfahren sei.
Doch wer waren die Gründer des modernen Staates
Israel? Waren sie Nachkommen der alten Hebräer,
die in Palästina
lebten? Oder kamen sie von woanders?
Die
Gründungsväter kamen aus Osteuropa und dem Russischen Reich.
Die
meisten von ihnen waren aschkenasische Juden, also Juden aus Ost-
oder Mitteleuropa. Sie waren keine direkten Nachkommen der Juden, die
zur Zeit der Osmanen oder noch früher in Palästina lebten. Nachfolgend
vier berühmte Beispiele:
David
Ben-Gurion, der erste Premierminister Israels, wurde in Płońsk in
Polen geboren. Sein Geburtsname lautete David Josef Grün.
Golda
Meir, die erste Premierministerin, wurde in Kiew geboren und wuchs in
Milwaukee (USA) auf. Ihr Geburtsname lautete Golda Moisejewna
Mabowitsch.
Chaim Weizmann, der erste Präsident, wurde in Motol, Belarus, geboren. Er
war Präsident der Zionistischen Weltorganisation.
Theodor
Herzl, der Vater des Zionismus, wurde in Budapest, Ungarn, geboren.
Sein Geburtsname lautete Herzl Tivadar.
Bitte beachten Sie, dass sich drei der vier oben genannten Politiker einen neuen Namen zugelegt haben. Ihre ursprünglichen Familiennamen wurden "verjüdischt". Die Wahl des Nachnamens war für viele Juden ein Akt der Anpassung, aber auch der Selbstbehauptung. Damit versuchten sie, ihren eigenen Stolz und ihre neue Identität zum Ausdruck zu bringen. Im neuen Staat Israel gab es sogar ein spezielles Büro, welches den Einwanderern half einen passenden Familiennamen zu finden.
Obwohl sich einige der Gründungsväter des Staates Israel als Nachkommen des alten israelitischen Volkes identifizierten, war somit ihre Verbindung zu den seit Jahrhunderten in Palästina lebenden Juden hauptsächlich religiöser und kultureller Natur und nicht territorialer oder genealogischer Art. Die meisten von ihnen stammten aus Ost- und Mitteleuropa. Ihre Vorfahren hatten die Region seit Generationen verlassen. Sie waren nie Teil der lokalen jüdischen Gemeinden, die vor dem Zionismus in Palästina existierten. Sie waren ideologische Siedler, angetrieben von einem modernen Projekt: der Schaffung eines jüdischen Staates in einem Land, in dem bereits ein anderes Volk lebte – die Palästinenser.
Warum
sind sie nicht in ihrer jeweiligen Heimat geblieben oder
zurückgekehrt?
Nach
Jahrhunderten des Antisemitismus wollten viele europäische Länder
nach dem Zweiten Weltkrieg schlichtweg keine jüdischen Flüchtlinge
mehr aufnehmen. Selbst die USA und Grossbritannien schränkten die
jüdische Einwanderung ein.
Für
die Zionisten war die Lösung klar: Sie wollten eine Heimat in
Palästina schaffen, wie sie es seit Ende des 19. Jahrhunderts
geplant hatten. Sie sagten es offen: Es ging nicht darum, in eine
Heimat zurückzukehren, sondern sie notfalls mit Gewalt zu gründen.
Wer
unterstützte das Projekt?
Die
wichtigste Unterstützung kam von den Kolonialmächten.
Grossbritannien
versprach mit der berühmten Balfour-Erklärung von 1917, die
Schaffung einer jüdischen nationalen Heimstätte in Palästina zu
erleichtern. Die dort lebenden Palästinenser wurden gar nicht erst
nach ihrer Meinung gefragt.
Die
USA drängten insbesondere nach dem Krieg darauf, dass die UNO im
Jahr 1947 den Teilungsplan verabschiedete.
Interessanterweise
unterstützte auch die UdSSR das Projekt zunächst in der Hoffnung,
dass Israel ein sozialistischer Staat und Verbündeter werden würde.
Diese Unterstützung hielt jedoch nicht lange an.
Nach
dem Holocaust waren Zehntausende Juden vertrieben worden. Sie waren
heimatlos, hatten ihre Familien verloren und waren obdachlos. Es
schien nur logisch, dass Europa, das Schauplatz dieses brutalen
Massakers gewesen war, ihnen Zuflucht gewähren würde. Aber das war
nicht der Fall.
Grossbritannien,
Frankreich, Polen, Ungarn, Rumänien und sogar die Vereinigten
Staaten legten strenge Beschränkungen für die jüdische
Einwanderung fest. Die Lager waren auch Jahre nach Kriegsende noch
voll. Viele versuchten, in ihre Heimat zurückzukehren, wurden jedoch
mit Gewalt, Plünderungen oder Ablehnung empfangen. In Polen kam es
sogar nach 1945 noch zu Pogromen.
Die
von den westlichen Eliten propagierte Lösung war Palästina. Nicht,
weil es gerecht oder historisch begründet war, sondern weil sich so
ein europäisches Problem auf fremdem Boden und auf Kosten eines
anderen Volkes lösen liess.
Die
jüdischen Flüchtlinge wurden nach Palästina gedrängt, weil Europa
sie nicht wollte.
Natürlich
gab es vor 1948 bereits jüdische Gemeinden in Palästina. Sie waren
jedoch in der Minderheit, viele von ihnen, wenn nicht alle, sprachen
Arabisch und wenige unterstützten den Zionismus.
Die
Zionisten kamen mit einer anderen Vision: Sie wollten das Land
kolonisieren, aufbauen und die Einheimischen vertreiben. Genau das
geschah 1948 während der Nakba: Mehr als 700.000 nichtjüdische
Palästinenser wurden aus ihrem Gebiet vertrieben.
Es
geht nicht darum, das vergangene erlittene Leiden des jüdischen
Volkes zu leugnen. Aber es geht darum, die Wahrheit zu sagen. Israel
wurde von europäischen Einwanderern gegründet, von denen viele
keine wirkliche Verbindung zu diesem Land hatten. Ihr Projekt
bedeutete von Anfang an, die bereits dort lebende Bevölkerung zu
vertreiben und zu vernichten.
Diese
Realität anzuerkennen, ist kein Antisemitismus, sondern einfach
Geschichte.
Und
ohne Wahrheit gibt es keine Gerechtigkeit. Ohne Gerechtigkeit wird es
niemals Frieden geben.
Zum
Schluss noch ein Gedanke zum Wort Antisemitismus. Anti bedeutet ja
gegen, also das Gegenteil von Semitismus. Und was ist Semitismus?
Ursprünglich
bezog er sich auf die semitische Sprachfamilie, zu der Sprachen wie
Arabisch und Hebräisch gehören. Später wurde der Begriff auch im
Kontext einer pseudorassistischen Ideologie verwendet, die eine
angebliche Rasse der Semiten postulierte, oft im Gegensatz zu den
Ariern. Darüber hinaus kann Semitismus auch eine Gesamtheit
orientalischer Kulturen bezeichnen.
