Gründer Israels

15.07.2025

Wer gründete den Staat Israel?
Die Wahrheit über die Führer, die den Staat ins Leben riefen.

Heute verteidigen viele Bewohner Israel mit dem Argument, dass es das Land ihrer Vorfahren sei.
Doch wer waren die Gründer des modernen Staates Israel? Waren sie Nachkommen der alten Hebräer,
die in Palästina lebten? Oder kamen sie von woanders?
Die Gründungsväter kamen aus Osteuropa und dem Russischen Reich.
Die meisten von ihnen waren aschkenasische Juden, also Juden aus Ost- oder Mitteleuropa. Sie waren keine direkten Nachkommen der Juden, die zur Zeit der Osmanen oder noch früher in Palästina lebten. Nachfolgend vier berühmte Beispiele:
David Ben-Gurion, der erste Premierminister Israels, wurde in Płońsk in Polen geboren. Sein Geburtsname lautete David Josef Grün.
Golda Meir, die erste Premierministerin, wurde in Kiew geboren und wuchs in Milwaukee (USA) auf. Ihr Geburtsname lautete Golda Moisejewna Mabowitsch.
Chaim Weizmann, der erste Präsident, wurde in Motol, Belarus, geboren. Er war Präsident der Zionistischen Weltorganisation.
Theodor Herzl, der Vater des Zionismus, wurde in Budapest, Ungarn, geboren.
Sein Geburtsname lautete Herzl Tivadar.

Bitte beachten Sie, dass sich drei der vier oben genannten Politiker einen neuen Namen zugelegt haben. Ihre ursprünglichen Familiennamen wurden "verjüdischt". Die Wahl des Nachnamens war für viele Juden ein Akt der Anpassung, aber auch der Selbstbehauptung. Damit versuchten sie, ihren eigenen Stolz und ihre neue Identität zum Ausdruck zu bringen. Im neuen Staat Israel gab es sogar ein spezielles Büro, welches den Einwanderern half einen passenden Familiennamen zu finden.

Obwohl sich einige der Gründungsväter des Staates Israel als Nachkommen des alten israelitischen Volkes identifizierten, war somit ihre Verbindung zu den seit Jahrhunderten in Palästina lebenden Juden hauptsächlich religiöser und kultureller Natur und nicht territorialer oder genealogischer Art. Die meisten von ihnen stammten aus Ost- und Mitteleuropa. Ihre Vorfahren hatten die Region seit Generationen verlassen. Sie waren nie Teil der lokalen jüdischen Gemeinden, die vor dem Zionismus in Palästina existierten. Sie waren ideologische Siedler, angetrieben von einem modernen Projekt: der Schaffung eines jüdischen Staates in einem Land, in dem bereits ein anderes Volk lebte – die Palästinenser.

Warum sind sie nicht in ihrer jeweiligen Heimat geblieben oder zurückgekehrt?
Nach Jahrhunderten des Antisemitismus wollten viele europäische Länder nach dem Zweiten Weltkrieg schlichtweg keine jüdischen Flüchtlinge mehr aufnehmen. Selbst die USA und Grossbritannien schränkten die jüdische Einwanderung ein.
Für die Zionisten war die Lösung klar: Sie wollten eine Heimat in Palästina schaffen, wie sie es seit Ende des 19. Jahrhunderts geplant hatten. Sie sagten es offen: Es ging nicht darum, in eine Heimat zurückzukehren, sondern sie notfalls mit Gewalt zu gründen.

Wer unterstützte das Projekt?
Die wichtigste Unterstützung kam von den Kolonialmächten.
Grossbritannien versprach mit der berühmten Balfour-Erklärung von 1917, die Schaffung einer jüdischen nationalen Heimstätte in Palästina zu erleichtern. Die dort lebenden Palästinenser wurden gar nicht erst nach ihrer Meinung gefragt.
Die USA drängten insbesondere nach dem Krieg darauf, dass die UNO im Jahr 1947 den Teilungsplan verabschiedete.
Interessanterweise unterstützte auch die UdSSR das Projekt zunächst in der Hoffnung, dass Israel ein sozialistischer Staat und Verbündeter werden würde. Diese Unterstützung hielt jedoch nicht lange an.

Nach dem Holocaust waren Zehntausende Juden vertrieben worden. Sie waren heimatlos, hatten ihre Familien verloren und waren obdachlos. Es schien nur logisch, dass Europa, das Schauplatz dieses brutalen Massakers gewesen war, ihnen Zuflucht gewähren würde. Aber das war nicht der Fall.
Grossbritannien, Frankreich, Polen, Ungarn, Rumänien und sogar die Vereinigten Staaten legten strenge Beschränkungen für die jüdische Einwanderung fest. Die Lager waren auch Jahre nach Kriegsende noch voll. Viele versuchten, in ihre Heimat zurückzukehren, wurden jedoch mit Gewalt, Plünderungen oder Ablehnung empfangen. In Polen kam es sogar nach 1945 noch zu Pogromen.

Die von den westlichen Eliten propagierte Lösung war Palästina. Nicht, weil es gerecht oder historisch begründet war, sondern weil sich so ein europäisches Problem auf fremdem Boden und auf Kosten eines anderen Volkes lösen liess.
Die jüdischen Flüchtlinge wurden nach Palästina gedrängt, weil Europa sie nicht wollte.
Natürlich gab es vor 1948 bereits jüdische Gemeinden in Palästina. Sie waren jedoch in der Minderheit, viele von ihnen, wenn nicht alle, sprachen Arabisch und wenige unterstützten den Zionismus.
Die Zionisten kamen mit einer anderen Vision: Sie wollten das Land kolonisieren, aufbauen und die Einheimischen vertreiben. Genau das geschah 1948 während der Nakba: Mehr als 700.000 nichtjüdische Palästinenser wurden aus ihrem Gebiet vertrieben.

Es geht nicht darum, das vergangene erlittene Leiden des jüdischen Volkes zu leugnen. Aber es geht darum, die Wahrheit zu sagen. Israel wurde von europäischen Einwanderern gegründet, von denen viele keine wirkliche Verbindung zu diesem Land hatten. Ihr Projekt bedeutete von Anfang an, die bereits dort lebende Bevölkerung zu vertreiben und zu vernichten.
Diese Realität anzuerkennen, ist kein Antisemitismus, sondern einfach Geschichte.
Und ohne Wahrheit gibt es keine Gerechtigkeit. Ohne Gerechtigkeit wird es niemals Frieden geben.

Zum Schluss noch ein Gedanke zum Wort Antisemitismus. Anti bedeutet ja gegen, also das Gegenteil von Semitismus. Und was ist Semitismus?
Ursprünglich bezog er sich auf die semitische Sprachfamilie, zu der Sprachen wie Arabisch und Hebräisch gehören. Später wurde der Begriff auch im Kontext einer pseudorassistischen Ideologie verwendet, die eine angebliche Rasse der Semiten postulierte, oft im Gegensatz zu den Ariern. Darüber hinaus kann Semitismus auch eine Gesamtheit orientalischer Kulturen bezeichnen.