Guadix
Guadix
ist eine historische Stadt in der Provinz Granada, Andalusien,
Spanien. Sie ist bekannt für ihre einzigartigen Höhlenwohnungen, in
denen viele ihrer Bewohner heute wieder leben. Diese Höhlenhäuser,
Casas Cueva genannt, sind in die weichen Hügel rund um die Stadt
gegraben und bieten eine natürliche Isolierung, die sie im Sommer
kühl und im Winter warm hält.
Guadix
hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, mit
Spuren römischer, westgotischer und maurischer Präsenz. Während
der maurischen Herrschaft war Guadix ein wichtiges Handels- und
Handwerkszentrum. Die Stadt ist auch für ihre beeindruckende
Architektur bekannt, darunter die Kathedrale, die Elemente aus Gotik,
Renaissance und Barock vereint. Die Überreste der maurischen
Festung, die Alcazaba von Guadix, sollten bei einem Besuch nicht
fehlen.
Noch auf der Umgehungsstrasse von Almeria führt die A92 ins Landesinnere und über Guadix nach Granada und weiter nach Sevilla und Huelva. Die A92 wurde ursprünglich gebaut, um die Infrastruktur für die Weltausstellung 1992 in Sevilla zu verbessern. Sie verbindet einige der wichtigsten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Andalusiens und ist daher sowohl für den Güterverkehr als auch für den Tourismus von grosser Bedeutung. Die letzten Kilometer bis nach Almeria dauerten damals noch einige Jahre. An diesem Samstag sind die Strassen fast leer und die Fahrt durch die einmalig abwechslungsreiche Landschaft lässt sich dank Tempomat geniessen. Sie bietet an einigen Abschnitten beeindruckende Ausblicke auf die umliegende Natur und dient als Zubringer zu verschiedenen Naturparks und touristischen Zielen in der Region der Sierra Nevada.
In Guadix angekommen, fährt der Besucher am Kreisverkehr Plaza de las Americas weiter auf der Avenida Buenos Aires und findet gleich neben dem trockenen Flussbett ausreichend Parkplätze auf dem Messegelände. Zu Fuss sind es dann nur noch wenige Meter bis zur alles überragenden Kathedrale. Dahinter liegt die Altstadt, die sich bequem zu Fuss erkunden lässt. Teilweise steile Kopfsteinpflasterstrassen und Gassen erfordern entsprechendes Schuhwerk. Die Alcazaba ist eines der repräsentativsten Bauwerke der Stadt. Sie wurde im 11. Jahrhundert unter der Dynastie der Ziri erbaut und später unter den Nasriden erweitert. Sie diente der Verteidigung und Überwachung der Umgebung und besteht aus massiven Mauern und einigen quadratischen Türmen. Von hier aus bietet sich dem Besucher ein herrlicher Blick auf das tiefer gelegene Höhlenviertel. Beim Abstieg durch die Altstadt gelangt der Besucher auf den länglichen Platz der Konstitution. Hier befinden sich neben der Stadtverwaltung auch das Informationsbüro des Fremdenverkehrsamtes und zahlreiche Bars, in denen man zu günstigen Preisen zu Mittag essen kann.
Das
Höhlenviertel erreicht man zu Fuss über die Rückseite der Alcazaba
oder mit dem Auto über die Avenida Marian Pineda und die Calle San
Miguel, immer der Beschilderung folgend. Parkplätze gibt es rund um
die Kirche Santo Domingo. Weiter gelangt man zum städtischen Museum
oder zu einer privaten Höhle, deren Besitzer gegen einen
freiwilligen Obolus gerne seine Wohnhöhle zeigt.
Die
Geschichte der Höhlenwohnungen von Guadix reicht bis in die Zeit der
Mauren zurück. Auf der Flucht vor den Katholischen Königen gruben
sich die fliehenden Mauren einst in den weichen Löss, um ihr Leben
zu retten. Innerhalb kürzester Zeit entstand ein Höhlenviertel, das
sich über eine Fläche von rund 200 Hektar erstreckte. Viele gute
Gründe sprachen für den Bau der Höhlen im 13. Jahrhundert.
Ihre Errichtung war
besonders günstig, da die Natur einen Teil der Wände automatisch
lieferte. Ausserdem boten die Höhlen den Mauren eine gute Tarnung.
Die Höhlen sind nur sichtbar, wenn man direkt vor ihnen steht. Heute
umschliessen die Höhlen Guadix wie ein Halbbogen. Diese Form ist
jedoch eher zufällig. Denn früher haben die Menschen die Höhlen
ohne Konzept in das weiche Material gegraben.
Wer
das Höhlenviertel mit seinen puderweissen Schloten und ockerfarbenen
Kegeln zum ersten Mal betritt, findet sich in einer bizarren Welt
wieder. Erinnerungen an Science-Fiction-Filme werden wach. Und das
kommt nicht von ungefähr. Kultregisseur Steven Spielberg hat
höchstpersönlich an diesem Ort gearbeitet. Ende der 1980er Jahre
drehte Spielberg hier Sequenzen für den Film Der letzte Kreuzzug.
Einige Szenen der Indiana-Jones-Folge mit Harrison Ford und Sean
Connery spielten am Bahnhof der Kleinstadt sowie im nahe gelegenen
Naturpark Sierra de Huétor.