Hoffnung auf Besserung
Auch
beim Problem mit dem Müll gibt es Hoffnung. Verschiedene Unternehmen
und Stadtverwaltungen versuchen etwas Ordnung in den Missstand zu
bringen und unternehmen die ersten Schritte. So ist das Zentrum von
Algier, der Hauptstadt des nordafrikanischen Landes Algerien sehr
sauber. Die Stadtverwaltung hat dem Müll von innen, dem Zentrum,
nach aussen, Wohnviertel, den Kampf angesagt.
In
den weiteren Städten sieht es schlimm aus, auch an den Küsten. Klar
gibt es an manchen der Strände Mülltonnen, welche auf drei Rädern
stehen, irgendwann mal gebrannt haben, vor Abfall überquellen und
von der Gemeinde wohl vergangenen Sommer mal geleert wurde.
Hoffentlich fand die Leerung nicht oberhalb des Strandes auf den
Klippen statt.
Aber
es gibt kleinere Orte, welche Müllsäcke an den Stränden auf
Eisenrosten aufgestellt haben und die werden auch rege genutzt. Ein
Mitarbeiter der Stadtreinigung spaziert sogar den Strand ab und liest
auf, was seine Landsleute liegen lassen. Da er viel zu tun hat,
beschränkt er sich auch die grösseren Überreste. Das kleinere und
vor allem die zahlreichen Zigarettenkippen bleiben liegen.
An
manchen der herrlichen und einmaligen Buchten kommt der Besucher nur
zu Fuss hin. Teilweise gilt es mühsame Pfade zu begehen und von der
nächsten Hauptstrasse sind es schon mal eine gute halbe Stunde
Fussweg. Diese Buchten sind bezaubernd, das Wasser glasklar. Kleine
Fische schwimmen um die Klippen und das offene Wasser. Fast kein
Schmutz im Wasser. Aber, schaut nicht hinter die Klippen, da liegen
sie, die Überreste der Zivilisation. Mühsam wurden die vollen
Wasserflaschen an den Strand geschleppt. Keiner macht sich die Mühe
die leeren, fast nichts wiegenden Flaschen wieder bergauf zu tragen.
Liegen lassen heisst die Devise. Mancherorts sieht man Feuerreste. Es
wurde versucht, den ganzen Müll zu verbrennen, was sicher auch nicht
die Lösung ist. Oben am Berg liegen gestapelte Abfallsäcke. Hat da
eine gute Seele am Strand Abfall gesammelt und den Berg hochgetragen?
Der
Müll, den ich finde, erzählt auch so seine Geschichte und es lässt
sich aufgrund der Beschaffenheit der Überreste und den Standort, wo
er liegengelassen wurde, etwas über deren Verursacher ablesen.
Bierdosen und Bierflaschen liegen dort, wo der Trinker mit seinem
Auto einfach hinfahren konnte, sich wohl mit Musik aus dem Autoradio
berieseln liess und wohl nicht einmal aus dem Auto stieg, sondern die
leeren Dosen und Flaschen kunstvoll aus dem Autofenster schmiss.
An
den Picknick Plätzen, wohin ein kurzer Fussmarsch nötig ist, sind
alkoholische Überreste selten. Je weiter der Rastplatz von der
befahrbaren Strasse entfernt, findet man nur noch alkoholfreie
Getränkebehälter.
An Rastplätzen, wo nur männliche Unholde ihr
Wesen trieben, liegt der Abfall verstreut auf dem Boden und in den
Büschen. Wo auch eine Frau beim Festessen im Freien dabei war, sind
die Reste fein säuberlich in einen Plastiksack gepackt, aber auch
dieser wurde beim Weggang liegengelassen.
In meinem Artikel https://www.nebenstrassen.blog/l/das-problem-mit-dem-mull/ versuchte ich den Ursachen dieses Übels nachzugehen. Erklärungen sind sicher am Platz, aber es fehlt nun den nächsten Schritt zu tun. Die Behörden sollen anfangen, auch vor ihrer Haustür Ordnung zu halten. Sprich vor dem Rathaus, vor dem Steueramt, vor der Polizeistation, usw. Alternativen zu den Müllhalden sollen entstehen. Die Sammelstellen für Hausmüll sollen nicht nur entsorgt werden, sondern auch gereinigt. Da darf keine noch so kleine Plastikflasche liegen bleiben.
Müll
zieht automatisch Müll an! Aber es gibt auch Hoffnung aus dem Getränkesektor.
Coca Cola ist wieder mit Glasflaschen auf dem Markt! Die Glasflaschen sind mit einem Pfand belegt, welches so hoch ist wie das eigentliche Getränk. Hoffen wir, dass sich diese Massnahme durchsetzt und die Cola aus der Falsche schmeckt einfach immer noch besser als aus PVC, was für alle Getränke gilt.