Pisa
Der Schiefe Turm von Pisa am Fluss Arno, kurz vor der Mündung ins Ligurische Meer, ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt in der italienischen Region Toskana. Schon von weitem ist das international bekannte Wahrzeichen zu sehen, das mit seiner Schieflage so manchen Fotografen zu lustigen Aufnahmen verleitet, steht es doch neben dem romanischen Dom aus gestreiftem Marmor an der Piazza dei Miracoli und damit am Eingang zur autofreien Altstadt. Mittelpunkt der historischen Viertel San Martino, Santa Maria, San Francesco und Sant'Antonio ist die zentrale Brücke über den Arno, die Ponte di Mezzo.
Im Mittelalter gehörte Pisa neben Genua, Amalfi und Venedig zu den vier grossen Seerepubliken Italiens. Die Stadt konkurrierte zudem mit ihren toskanischen Nachbarn wie Lucca, Florenz und Siena. Im Jahre 1406 verlor Pisa seine Unabhängigkeit an Florenz, aber bis heute hat sich das Pisanische, eine eigene Stadtsprache, erhalten. Sie wird gesprochen und geschrieben.
Der
Turm ist als freistehender Glockenturm der Kathedrale zu verstehen.
Bereits zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahre 1185, als der
Bau das dritte Stockwerk erreicht hatte, begann sich der Turmstumpf
nach Südosten zu neigen. Der Bau musste 100 Jahre lang ruhen, bis
das nächste Stockwerk mit einem leichten Neigungswinkel auf den
bestehenden Turm aufgesetzt wurde. Dadurch sollte die Neigung
ausgeglichen werden. Der Bau ruhte erneut bis 1372, als das
Glockengeschoss endlich fertiggestellt wurde.
Der
Grund für die Schieflage liegt im Untergrund, der aus lehmigem
Morast und Sand besteht und sich unter dem Gewicht des Bauwerks
verformte. Heute beträgt die Neigung des Turms etwa vier Grad.
Galileo Galilei soll bei Fallversuchen am Turm die Fallgesetze
entdeckt haben.
1987
wurde der Turm zusammen mit der Piazza del Duomo, dem Dom selbst, dem
Bapisterium und dem Camposanto von der UNESCO zum Weltkulturerbe
erklärt.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt gelangt man unweigerlich zur Piazza dei Cavalieri. Dieser Platz gilt als das historische Zentrum. Hier haben die Medici ihre Macht demonstriert und verewigt. Das zentrale Gebäude beherbergte den Orden des Heiligen Stephanus, heute das Institut der Scuola Normale Superiore. Durch die gut erhaltene Stadtmauer verlassen wir die Altstadt.