Porto Portugal
Der
Douro fliesst schwerfällig Richtung Atlantik. Das bräunliche Wasser
nimmt die letzten Kurven, bevor sein Wasser sich im Meer vermischt.
Rund 20 Kilometer vor der Küste durchquert der Douro die Stadt
Porto, vorbei am Viertel Ribeiro mit seinen alten Fischernhäuser und
den unzähligen Restaurants, Weinbars und Geschäften für Touristen.
Porto, was im Deutschen wörtlich Hafen heisst, nutzte seine
geschützte Lage als wichtiger Hafen als Tor zur Neuen Welt.
Links
und rechts steigen die Hügel steil auf. Auf der linken Seite drohnt
das Mosteiro da Serra do Pilar über dem Fluss, dahinter versteckt
sich eine riesige militärische Anlage. Darunter liegt der alte und
neue Hafen mit seinen teilweise verlassenen Lagerhäusern. Alte
Frachtschiffe mit ihren Holzfässern schwanken als schwimmendes
Museum im Wasser. Der Hafen wird belegt durch Flussschiffe, bereit
die Gäste den Fluss aufwärts entlang der Weinberge zu führen.
Von
der Ribeiro führen klopfsteingepflasterte Strassen, steile Treppen
und eine Bahn ins Zentrum der Stadt. Vielerorts wird gebaut, hunderte
von baufälligen Häusern warten auf ihre Restauration. Die damaligen
Besitzer konnten die eigenen Häuser nicht restaurieren, verkauften
sie preiswert und zogen in neu erstellte moderne Wohnblocks.
Spekulanten versuchten zu schnellem Geld zu kommen, zu Subventionen
und liessen die Häuser vergammeln. Andere Häuser hatten mehr Glück,
sind heute Hotels oder werden als touristische Appartements genutzt.
Dann kamen die Krisen, Wirtschaftskrise, Covid, keine Touristen,
kein Geld. Sogar die Kirchen, wie San Idelfonso verfallen von aussen,
die hohe Luftfeuchtigkeit hält nicht mal vor den schützenden
Kacheln halt. Moos und Grünspan fressen sich in die Spalten, in die
Mauern, ins Gehölz. Ein Paradies für Fotografen von faszinierenden
Fassaden mit Fenstern, Türen und Balkonen. Es scheint, jedes der
hunderten von Häusern ist stolz auf seine Hauptfassade mit den
verschiedensten Farben von Kacheln. Die Kamera kennt keine Ruhe, die
geschossenen Bilder sprechen für sich und von einer Stadt mit einer
grossen Vergangenheit und einer unbestimmten Zukunft.
Die oberen
Stockwerke sind verlassen, unbewohnt, viele Ladenlokale sind
geschlossen, die Besitzer haben die Krisen nicht überstanden. Aber
immer wieder findet der Besuche eine offene Türe. Dahinter eine
typische Bar mit netten einheimischen Besuchern. Bier und Wein stehen
auf der Theke, Tapas, wie in Spanien, findet man selten. Dafür gibt
es überall hausgemachte Suppe für wenig Geld.
Die Markthalle
wurde modernisiert, sie ist etwas kühl geworden, aber die zum
Verkauf bereitgestellten Artikel, von Fleisch über Fisch zu Gemüse
und Obst erfreuen das Auge und den Magen.
Immer wieder findet der
Besucher typische Verkaufsläden mit Bacalao, Konserven, Nüssen und
getrockneten Früchten. Eisenwarenläden verkaufen noch einzelne
Schrauben, haben im hintersten Ecken, was die Handwerker benötigen.
Moderne internationale Modehäuser wechseln sich mit alteingesessenen
Textilläden. Herrlich sind die Buchläden, jeder ist sehr persönlich
und liebevoll gestaltet.
Ein Spaziergang durch die Stadt heisst
Hügel hoch, Hügel runter. Am Douro entlang fahren alte
Strassenbahnen mit den Touristen. Busse fahren nicht nur die
Einheimischen in die Aussenviertel und hin bis zum Strand am
Atlantik.
Die charmante Stadt eignet sich für eine Städtereise
und einen Kurztrip von drei bis vier Tagen. Porto sind ein
Spaziergang durch die weitläufige Altstadt, eine Bootsfahrt auf dem
Fluss und das Überqueren der eisernen Brücke, wo auch die
Strassenbahn fährt.