Puerto Lapice

11.11.2024

Auf halbem Weg von der spanischen Hauptstadt Madrid in Richtung Süden nach Andalusien durchqueren wir auf der Autobahn A4 die weiten Ebenen der Mancha.
Hier in dieser Mancha liegt der Ort Puerto Lápice, dessen Name den Liebhabern der Abenteuer des Don Quijote in Erinnerung bleiben wird. In der Tat erinnert alles, was das Dorf umgibt, an den meisterhaften Roman, in dem dieser Ort bis zu viermal erwähnt wird. Der Name erinnert auch an das Zusammentreffen verschiedener Wege am Fusse der Montes de Toledo. Er erinnert uns an den Steinboden von Lapícea, auf dem wir gehen. Und da wir gerade von den vergangenen Abenteuern sprechen, setzen wir unseren Weg nach Puerto Lápice fort, denn Don Quijote sagte, dass es unmöglich sei, dort nicht viele und verschiedene Abenteuer zu erleben, da es sich um einen sehr vergänglichen Ort handele.

Wir verlassen die Autobahn und es lohnt sich, bis in den Ortskern zu fahren. Die weiss getünchten Häuser und die für La Mancha typische Bauweise tun dem literarischen Zauber keinen Abbruch. Die Plaza Mayor ist ein zweistöckiges Gebäude mit Arkaden, das auf hölzernen Fundamenten und Holzpfosten ruht und in dem für La Mancha typischen Ocker gestrichen ist. Überall im Dorf sind Details des genialen Hidalgo versteckt.

Die Gasthäuser, die den Ursprung der Stadt bildeten, als der Verkehr noch durch das Dorf führte, haben ihre alte Struktur bewahrt, und einige von ihnen lassen in ihren Innenhöfen, in ihren Tabernen und sogar in der Art, wie sie die Gäste bedienen, Begegnungen, Zitate oder Erinnerungen an den meisterhaften Roman von Cervantes immer wieder aufleben.

Auf der Sierrecilla, einem nahe gelegenen Hügel in etwa eineinhalb Kilometern Entfernung, sind drei Windmühlen erhalten. Ihre weissen Flügel ragen weithin sichtbar in den blauen Himmel des kastilischen Horizonts. Eine für Cervantes und La Mancha typische Szene wird hier meisterhaft in die Gegenwart gesetzt.

Ein Verdauungsspaziergang nach dem köstlichen Mittagessen lohnt sich. Das Dorf liegt still in der Siesta. Die blauen Tore kontrastieren mit den weiss getünchten Mauern. Mit etwas Fantasie stellt man sich Sancho Panza auf seinem Esel vor.

Wir verlassen den ehemals strategisch wichtigen Ort auf der Nationalstrasse N420 in Richtung Córdoba. Vorbei an Puertollano durchqueren wir das Tal des Rio Montoro. Über Puerto de Niella fahren wir durch die dicht mit Steineichen bewaldete Sierra Morena und knapp 40 Kilometer vor Córdoba treffen wir bei Montoro auf die Autobahn von Linares über Córdoba nach Sevilla. Eine herrliche Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaften, wie sie nur der Süden Spaniens zu bieten hat!