SBB Weltreise
"Sehr
geehrte Damen und Herren, wir begrüssen Sie an Bord der Boing
737-800 der Air Algérie mit Destination Basel / Mulhouse. Unsere
Flugzeit dauert 2 Stunden 10 Minuten. Wir wünschen einen angenehmen
Flug."
Dies
die freundliche Durchsage in mehreren Sprachen, um die Distanz von
1'260 Kilometer Luftlinie von Nordafrika in die Nordostschweiz zu
überwinden.
Die Bahnreise mit der SBB von Basel nach Schüpfheim. Die Gemeinde liegt im Südwesten des Kantons Luzern an der Kleinen Emme und gehört zum Wahlkreise Entlebuch. An der Luftlinie gemessen, sind die beiden Orte lediglich 75 Kilometer voneinander entfernt. Schüpfheim liegt an der Bahnlinie Luzern–Bern und hat einen Bahnhof, wo jede halbe Stunde ein Zug der BLS in beide Richtungen fährt.
Gemäss
Auskunft der SBB App ist die einfachste und schnellste Verbindung
über Bern mit Ankunft immer zur halben Stunde. Fahrzeit 2 Stunden 3
Minuten.
Da aber mein Kunde wünscht, dass ich zur vollen Stunde
am Zielort sein sollte, bietet mir die App eine einmalige Fahrt mit
viermal umsteigen an! Von Basel zuerst einmal nach Olten. S-Bahn
Richtung Sursee hat 5 Minuten Verspätung. In Nebikon heisst es aufs
Postauto umsteigen, welches mit 2 Minuten Verspätung eintrifft, aber
auf der Fahrt über Land bis nach Willisau die zeit locker aufholt
und sogar 3 Minuten zu früh am Bahnhof ankommt. Die
Region Willisau steht für die unberührte Natur im
Napfgebiet, die weite Ebene des Wauwilermoos und die vielfältige
ländliche Landschaft mit unzähligen Bauernhöfen. Von Willisau geht
eine weitere Zugfahrt bis nach Wolhusen, wo dann der Kambly-Express
mich bis Schüpfheim bringt. Interessant ist auch, dass mich eine
Verbindung über die Kantonshauptstadt Luzern bis zu 2 Stunden 33
Minuten Zeit kosten würde.
Mit
der SBB von der Westschweiz, Genf, in die Ostschweiz, St.Gallen,
reisen sind im Vergleich unter 4 Stunden Fahrzeit.
Die Rückreise konnte ich dann über Bern antreten. Auf Gleis 4 wartete ein EC auf die Reisenden. Der Zug bestand aus verschiedenen Zugteilen der SBB und der italienischen Eisenbahngesellschaft. Von wo er kam, kann ich nicht sagen, aber die Wagen der SBB waren schmutzig, die Toiletten verstopft und die Schüssel überschwappte. Zu der langen Reisezeit über zwei Stunden kommt nun noch der Ekel dazu. Das Einzige was funktioniert, ist die Ticketkontrolle. Da ich eine Tageskarte vorweise, werde ich gefragt, von wo bis wo und wohin damit dies in den Computer eingegeben werden konnte. Aber dass wenigstens die Toilettentür vom Personal geschlossen werden könnte, da lieber kein WC als dieses, kam niemanden in den Sinn.
Zu
meinem kommenden Auftrag im Entlebuch nehme ich wieder das Auto.