SBB Weltreise

20.03.2023

"Sehr geehrte Damen und Herren, wir begrüssen Sie an Bord der Boing 737-800 der Air Algérie mit Destination Basel / Mulhouse. Unsere Flugzeit dauert 2 Stunden 10 Minuten. Wir wünschen einen angenehmen Flug."
Dies die freundliche Durchsage in mehreren Sprachen, um die Distanz von 1'260 Kilometer Luftlinie von Nordafrika in die Nordostschweiz zu überwinden.

Die Bahnreise mit der SBB von Basel nach Schüpfheim. Die Gemeinde liegt im Südwesten des Kantons Luzern an der Kleinen Emme und gehört zum Wahlkreise Entlebuch. An der Luftlinie gemessen, sind die beiden Orte lediglich 75 Kilometer voneinander entfernt. Schüpfheim liegt an der Bahnlinie Luzern–Bern und hat einen Bahnhof, wo jede halbe Stunde ein Zug der BLS in beide Richtungen fährt.

Gemäss Auskunft der SBB App ist die einfachste und schnellste Verbindung über Bern mit Ankunft immer zur halben Stunde. Fahrzeit 2 Stunden 3 Minuten.
Da aber mein Kunde wünscht, dass ich zur vollen Stunde am Zielort sein sollte, bietet mir die App eine einmalige Fahrt mit viermal umsteigen an! Von Basel zuerst einmal nach Olten. S-Bahn Richtung Sursee hat 5 Minuten Verspätung. In Nebikon heisst es aufs Postauto umsteigen, welches mit 2 Minuten Verspätung eintrifft, aber auf der Fahrt über Land bis nach Willisau die zeit locker aufholt und sogar 3 Minuten zu früh am Bahnhof ankommt. Die Region Willisau steht für die unberührte Natur im Napfgebiet, die weite Ebene des Wauwilermoos und die vielfältige ländliche Landschaft mit unzähligen Bauernhöfen. Von Willisau geht eine weitere Zugfahrt bis nach Wolhusen, wo dann der Kambly-Express mich bis Schüpfheim bringt. Interessant ist auch, dass mich eine Verbindung über die Kantonshauptstadt Luzern bis zu 2 Stunden 33 Minuten Zeit kosten würde.
Mit der SBB von der Westschweiz, Genf, in die Ostschweiz, St.Gallen, reisen sind im Vergleich unter 4 Stunden Fahrzeit.

Die Rückreise konnte ich dann über Bern antreten. Auf Gleis 4 wartete ein EC auf die Reisenden. Der Zug bestand aus verschiedenen Zugteilen der SBB und der italienischen Eisenbahngesellschaft. Von wo er kam, kann ich nicht sagen, aber die Wagen der SBB waren schmutzig, die Toiletten verstopft und die Schüssel überschwappte. Zu der langen Reisezeit über zwei Stunden kommt nun noch der Ekel dazu. Das Einzige was funktioniert, ist die Ticketkontrolle. Da ich eine Tageskarte vorweise, werde ich gefragt, von wo bis wo und wohin damit dies in den Computer eingegeben werden konnte. Aber dass wenigstens die Toilettentür vom Personal geschlossen werden könnte, da lieber kein WC als dieses, kam niemanden in den Sinn.

Zu meinem kommenden Auftrag im Entlebuch nehme ich wieder das Auto.