Strom sparen

02.09.2022

Als ich die Empfehlungen der Schweizer Regierung für uns Bürger zum Stromsparen animieren las, musste ich gleich zweimal lachen.
Jeder Kilowatt zählt, ob produziert, nicht verbraucht, gespart! Jede Impfung zählt, jeder geimpfte, immune!
Duschen statt baden! Waschen Sie sich die Hände!
Sparst Du schon oder bist Du eine Energieschleuder? Bist Du schon geimpft oder bist Du ein Skeptiker?
Ein befürchteter Energiemangel kommenden Winter! Wir schreiten einer weltweiten Epidemie entgegen!
Wasserkocher statt Pfanne! Weihnachtsfeier mit der engsten Familie, nicht in der Grossfamilie!
Niedrig temperiert waschen! Maskenpflicht in der Waschküche, wenn mehr als eine Person!
Spar-Armaturen einbauen! Impfen, impfen und nochmals impfen!

Die 5 wichtigsten Sparempfehlungen hat der Bund mit den Partner aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand erarbeitet. Wobei wohl der Grafiker der gleiche ist wie bei Covid.
Das Bundesamt für Gesundheit, die Kantone und die wissenschaftliche Task Force arbeiten eng mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention zusammen.

Interessant bei der Recherche zu diesem Artikel war, dass alle Pressemitteilungen Coronavirus über Google noch abrufbar sind. Ich vermisse keinen Artikel, da gab es in den vergangenen Jahren Ereignisse, dessen Berichterstattung bereits nach Stunden im Netz gelöscht wurden. Interessant ist auch, dass zwar die Schweizer Presse über die Empfehlungen berichtet, diese Berichterstattungen aber drittrangig wird, dies Dank dem Krieg in der Ukraine und dem geschlossenen Transferfenster im Fussball.

Das zweite Mal musste ich über die Energieknappheit schmunzeln als ich mich an die Geschichte des Staubsaugerverkäufers von früher erinnerte. Der arme Kerl stand damals etwas ausserhalb des Dorfes an der Tür zu einem Bauernhaus und versuchte die Bäuerin zu überzeugen, einer dieser modernen Dinger zu kaufen. Er schüttete sogar feinen Abfall auf den Boden, um die Saugkraft zu demonstrieren. Das Ende der Geschichte ist, das Bauernhaus hat gar keinen Strom!
Vor 45 Jahren, als ich meine kaufmännische Lehre absolvierte, gab es fast keine elektrischen Schreibmaschinen, ein riesiger Rechner stand in der Buchhaltung, sonst nur manuelle Arbeiten. Auch bei einem möglichen Stromausfall konnten wir weiter arbeiten. Das gleiche zu Hause. Mutter kochte noch mit Hands Kraft. Mit Messer und Mörtel wurden Gewürze, Gemüse, Obst zerkleinert. Der Kühlschrank war ein kleines leicht kühlendes Ding. Der Abwasch und das Trocknen des Geschirrs war von Hand schnell gemacht und dazu wurde erzählt, miteinander geredet. Sogar die Waschtrommel wurde mit den Händen bedient, fünfzig mal links drehen, fünfzig mal rechts drehen, ruhen lassen, nochmals drehen.
Mit der Zeit, mit den Jahren und den Jahrzehnten wurden alle manuellen Maschinen durch strombetriebene Apparate ersetzt, welche nach einer kurzen Lebensdauer durch noch modernere elektronische Nachfahren das Leben der Menschen noch einfacher machten. Bis wir zur Gegenwart kommen, wo keiner ohne sein Handy am Morgen aufsteht, die elektrische Kaffeemaschine bedient, elektronisch sich die Zähne putzt, mit dem Elektrorad zur Arbeit fährt, mit dem Aufzug sich ins zweite Stockwerk bewegt, den Computer hochfährt und telefoniert. Musik wird über das Handy gehört, welches mit Bluetooth über die elektrischen Boxen zu hören ist. In der Mikrowelle wird das Mittagessen zubereitet, im Thermomix das Abendessen.
Und, siehe da, hat doch jemand, wie der vorher erwähnte Staubsaugerverkäufer, vergessen, dass es Strom benötigt, all die elektronischen Errungenschaften in Betrieb zu nehmen und im Stand-by immer bereit zu halten für den kommenden Einsatz.
Elektrizität ist umweltfreundlich, solange er nicht mit Atomstrom oder aus Kohle hergestellt wird. Elektroautos, der letzte Hit! Und, du armer Politiker (Staubsaugerverkäufer), jetzt gibt es keinen Strom!
Nicht genügend Strom für alle die kleinen, mittleren und grossen Haushaltapparate! Was nun?
Verzweiflung? Nein! Es gibt so kleine Dinge im Alltag, damit der kleine Mann/Frau von der Strasse Strom sparen kann!
Fragen Sie Simonetta Sommaruga! Zu zweit duschen!
Also bitte, wenn ich mit einer Frau unter der Dusche stehe, liebe Frau Sommaruga, kann ich ihnen versichern, werden wir heisser und länger duschen als ich alleine!