Weihnachten

25.12.2022

Wer kennt nicht die Weihnachtsgeschichte? Wer mag sich nicht mit Freude an Heilig Abend seiner Kindheit erinnern? Oder liege ich falsch und ab einer gewissen Generation ist die Geschichte, unsere damalige Auffassung vom Übermitteln des Glaubens verloren gegangen? Oder hat er sich so geändert, wie sich die ganze Welt verändert hat? Haben sich die Einstellungen gegenüber unseren Traditionen verändert? Das süsse Kindlein in der Krippe, das uns nicht nur zur Weihnachtszeit Hoffnung gab, wird es von der Online-Generation nicht mehr benötigt? Heute, wo es Wassermelonen im Winter und Rehpfeffer im Sommer gibt, wer braucht da noch die Hoffnung auf ein Geschenk, auf welches sich das Kind und auch Erwachsene das ganze Jahr freuten, denn wir waren uns sicher, das Christkind oder auch vielleicht der Weihnachtsmann wird es uns bringen. Geschenke, auf die sich der Beschenkte und auch der Schenkende freuten.
Die Zeiten ändern sich, sie haben sich schon immer verändert und werden sich weiter verändern. Es ist auch gut so und alte Geschichten sollen auch kritisch hinterfragt werden. Schade ist nur, dass dabei auch der Halt die Familie verloren gingen. Neue Werte ersetzen die alten. Neue Werte sind wertvoll für die einen, stimmen die andern aber eher traurig, nostalgisch, dies vor allem während den Festtagen.

Vor rund 2000 Jahren war Josef mit Maria auf einem Esel sitzend auf den Weg nach Bethlehem. Sie war hochschwanger. Freie Unterkünfte gab es keine, eine Niederkunft im Stall musste als Notlösung für die Niederkunft dienen. So lag dann das frischgeborene Kind in der Futterkrippe. Hier kamen es drei Waisen aus dem Morgenland besuchen und ehrten den Knaben als Retter der Welt.
1960, kurz vor seinem Tod durch einen Autounfall, schrieb der Nobelpreisträger in Literatur von 1957 sein letztes Buch, eine Autobiografie über Hunderte von Seiten von Hand geschrieben. Seine Geschichte, seine Geburt im Jahre 1913 im fernen Algerien. Vater, ein pied-noir, unterwegs auf einem Karren mit seiner Ehefrau. Sie war hochschwanger. Sie fuhren durch die dunkle Nacht. Es regnete, es stürmte. Sie sind unterwegs von der Hauptstadt auf einen Gutshof, wo der Vater die Verwaltung übernehmen soll.
Mit Rebholz wurde der einzige Kamin im Haus, der in der Küche stand, beheizt. Eine Matratze, gefüllt mit feuchtem Rosshaar, wurde vor das Feuer gelegt, hier kam Jacques (so nennt sich Camus in der Autobiografie) auf die Welt.
Rund 50 Jahre später stösst mein Kopf bereits im Krankenwagen durch die Fruchtblase meiner Mutter. Ich wollte möglichst schnell auf die Welt!
XXI. Jahrhundert, die absolute Schmerzfreiheit aufgrund der Narkose ist für die heutigen Mütter der wesentliche Vorteil des Kaiserschnitts gegenüber einer natürlichen Geburt. Wie viele Frauen wollen noch leiden. Die Narben bleiben auch nicht ewig und das Kind kommt auch so gesund auf die Welt.

So ändern sich die Umstände der Geburten, die ersten Lebensbanden bleiben sich aber bis heute gleich.