Welt

25.06.2025

Vor mir steht ein halb gefülltes Glas, daneben die leere Flasche Weisswein. Mein Blick schweift aus dem Fenster über die Dächer der Stadt hinunter auf den Fluss, der träge Richtung Meer fliesst.
Dahinter zeichnen sich Hügel gegen den blauen Himmel ab. Ich schaue auf das weisse Blatt Papier vor mir, das erste eines Schreibblocks mit über 120 Seiten. Sie alle warten darauf, meine Gedanken zum Weltgeschehen aufzunehmen. Ob mir dabei der aus alten Trauben gewonnene, frische, grüngelb schimmernde und nach tropischen Früchten und frischen Kräutern duftende Verdejo helfen wird?
Ich weiss es nicht, aber ich hoffe es und öffne eine zweite gekühlte Flasche.

Die Welt war nie so, wie wir uns eine heile Welt vorstellen. Seit es Menschen gibt, zählen Gewalt, Intrigen, Macht und Einfluss zu den vorherrschenden Eigenschaften. Um die heutige Situation zu verstehen, muss man die Vergangenheit kennen, die verschiedenen Kulturen verstehen, die durch das entsprechende Land gezogen sind, und versuchen, die Menschen von heute zu begreifen. Heute gibt es nicht nur die Konflikte in der Ukraine und in Palästina, sondern auch mehrere weitere Kriege und Völkermorde, die in der Presse schlichtweg vergessen und verschwiegen werden.

Ich bin weder Politiker noch Wirtschaftsexperte, sondern verfüge über einen gesunden Menschen-verstand. Ich kann logisch denken, zählen und habe ein gutes Gedächtnis. In den kommenden Zeilen fasse ich in Worten zusammen, was ich gesehen, gelesen und gehört habe, ohne auf die Quellen zu achten, und äussere dazu dabei meine eigenen Gedanken und Gefühle.

Naher Osten
Im Gazastreifen, Name der aus dem Osmanischen Reich stammt, leben seit es das Judentum gibt Juden. Jude zu sein bedeutet, einer der ältesten Religionen der Menschheit anzugehören. Jude zu sein bedeutet, Gott zu dienen und seine Gesetze zu befolgen. Juden gibt und gab es auf der ganzen Welt, und sie spielten in der Geschichte immer eine wichtige Rolle. So waren sie Ratgeber von Königen, Kaisern und Sultanen. Sie waren Geldgeber für Entdeckungen und Kriege. Sie waren Wissenschaftler und studierten gemeinsam mit ihren jeweiligen Landsleuten. Weder in der Kleidung noch im Denken oder im täglichen Leben unterschieden sie sich von anderen Menschen, denn die Religion trägt jeder in seinem Herzen. Bei der Ausübung der Religion gibt es natürlich Unterschiede zu Muslimen und Christen. In der Synagoge gibt es bei den Treffen typische Riten und zu befolgende Vorschriften, wie es auch bei den anderen beiden erwähnten Religionen der Fall ist. Im privaten Leben werden Pflichten und Rechte gewahrt, wie in jeder religiösen Gemeinschaft. Die Menschen, die der jüdischen Religion angehörten, waren aber auch Palästinenser, Osmanen, Tunesier, Spanier, Deutsche, Amerikaner, Russen, usw.
Als religiöse Menschen sehnen sie sich nach den Orten der Bücher Moses, aber in ihrem Bewusstsein sind und bleiben sie Amerikaner, Europäer, Araber, Russen und Asiaten.

Die Geschichte zeigt jedoch, dass ihre Mitmenschen das nicht immer so sahen. Ihre Intelligenz und Weisheit wurde ausgenutzt und wenn etwas dem aktuellen Herrscher nicht passte, wurden schnell die Juden dafür verantwortlich gemacht. Religionsbezogen war es nur den Juden erlaubt, mit Geld Geld zu verdienen. Diese Möglichkeit wurde nicht nur von Geldverleihern, sondern auch von Regierungen, die stets knapp bei Kasse waren und bis heute sind, ausgenutzt. Wer seinen Lebensunterhalt mit Krediten verdienen will, ist jedoch darauf angewiesen, dass das geliehene Kapital zurückbezahlt wird und die aufgelaufenen Zinsen getilgt werden.

Diese gerechte Forderung führte in der Geschichte nicht nur zu Drohungen und Landesverweisen durch die Kreditnehmer, sondern auch zu Verfolgung und versuchter Ausrottung.

Da es nicht in der Natur der orthodoxen Juden liegt, sich mit Gewalt zu wehren, wurde bereits früh versucht, sich gegen diese Unart der Schuldner zu schützen. Die einzelnen Geldverleiher schlossen sich zu Banken zusammen. Ihr Einfluss in den jeweiligen Regierungen brachte neue Gesetze hervor, doch all dieser Schutz genügte nicht, um die brutale Art und Weise, eine Schuld zu tilgen, zu verunmöglichen.

Was lag da näher, als dass sich einige jüdische Bankiers und Unternehmer einen Staat wünschten, der ihre Rechte schützt? Die Idee eines eigenen Staates aus politischen und wirtschaftlichen, nicht religiösen Gründen wurde diskutiert. Im Zionismus fand dieser Wunsch im 19. Jahrhundert seinen öffentlichen Ausdruck. Doch es mussten noch zwei Weltkriege, menschliche Verfolgung und wirtschaftliche Opfer gefordert werden, bis das britische Königreich sich nicht mehr weigern konnte, dem Wunsch einiger wohlhabenden, dem jüdischen Glauben angehörende, aber vor allem wirtschaftlich denkender Gruppe Menschen nachzugeben. Ein erster Versuch, Land in Uganda anzubieten, scheiterte. Die Zionisten waren zu klug, um sich mit weniger als dem Heiligen Land, Palästina, zufriedenzugeben. Ihre eigentlichen Interessen wurde nach dem Wunsch des Glaubens verdeckt. Jerusalem, der Mittelpunkt der Welt.

Die überraschende Unabhängigkeitserklärung von 1948 war der Grundstein für einen demokratischen Staat ohne Verfassung, dessen Rechtsgrundlage auf Grundgesetzen basiert. Wie es arabische Staaten mit der Staatsreligion Islam und europäische Staaten mit einer christlichen Staatsreligion gibt, so wurde Israel zum jüdisch-demokratischen Staat. Beängstigend ist dabei, dass sich hier wirtschaftliche Mächte ins neue Land geflüchtet haben, die sich nun unter eigenen Gesetzen vor einem neuen tödlichen Eingriff Dritter ihr Kapital schützen. Auch wenn die Finanzunternehmen und weltweit agierenden Unternehmen mit Sitz in den verschiedensten Ländern getarnt sind, laufen die Fäden schlussendlich in Israel zusammen.

Das wirtschaftliche Israel schützt sich hinter Religion, Kibbuz, Tüchtigkeit und Frieden. Ja, Frieden. Der gewünschte Frieden wird jedoch durch Machtkämpfe in Palästina, Jordanien, Syrien, Iran und dem Jemen paradoxerweise verhindert. Dabei geht es jedoch nicht um den Frieden für Israel, sondern um eine wirtschaftliche Machtdemonstration und Ablenkung von ausübender Macht in weiteren Teilen der Welt. Israel selbst ist hierfür viel zu klein und unwichtig. Wenn nötig, dient es auch als Schlachttier für die Zwecke und Ziele weltweit. Es handelt sich hierbei nicht um eine Verschwörungstheorie: Das jüdische Volk wartet seit über 4.000 Jahren auf den Erlöser und ist sich bewusst, dass es weitere 4.000 Jahre warten muss. Dieses Wissen stärkt das Volk und macht es langlebig. Für Christen und Muslime ist der Erlöser hingegen auf jeweils seine Art bereits erschienen, und nach dem Tod fängt das Leben erst richtig an. Dies ist der riesige und wichtige Unterschied zwischen dem jüdischen Volk und dem Rest der Bevölkerung. Der Zusammenhang heisst nicht Israel, das Zusammengehörigkeitsgefühl heisst Glaube. Als ich das verstanden habe, verstand ich sehr vieles, aber sicher nicht alles.

Judentum
Ich bin römisch-katholisch erzogen worden. Somit denke ich zuerst an das, was mir in den Gottesdiensten in der Kirche mitgegeben wurde, und an das Kirchenrecht. Diese Grundkenntnisse übertrage ich automatisch auf eine mir neu präsentierte Religion. So vergleiche ich beispielsweise den jüdischen Gottesdienst, das Wesen dieser anderen Religion sowie jüdische Ideen und Fragen zur Metaphysik und Ethik mit dem mir Bekannten. Von aussen erkenne ich als Nichtjude die für mich ungewöhnlichen, auffallenden Besonderheiten. Mir fallen der Sabbat, die Feiertage, der Gottesdienst, die Speisevorschriften, die Riten und Zeremonien auf.

Das Judentum beruht auf dem Alten Testament. Die Juden werden als das Volk der Bibel bezeichnet. Dies gleich im doppelten Sinne. Einerseits wurde die Bibel durch sie geschaffen, andererseits wurden sie als Volk durch die Bibel geschaffen. Wie jede andere Religion hat auch das Judentum eine eigene Weltanschauung und eine für seine Angehörigen gültige Lebensordnung. Zur Weltanschauung gehört auch die eigene Kultur. Hier wird alles, was zum Leben gehört, geregelt. Hier trifft die Menschheit auf den einzelnen Menschen und somit auf zwischenmenschliche und gesellschaftliche Beziehungen. Das Judentum schliesst auch die Staatsordnung ein. Es gibt Raum für ein Strafrecht und zivile Gerichtsbarkeiten. Das eigene Heim, die Synagoge und der Ritus bilden eine Einheit. In der jüdischen Religion hat die Gottheit eine Gemeinde aus einzelnen Personen, ein Volk, das das Leben jedes Einzelnen und somit aller in den Dienst dieser Gottheit stellt. Jede Einrichtung der Gemeinde und jede Lebensäusserung des Volkes sind in der Gesetzgebung geregelt. Dazu gehört auch die Form und Art des Dienstes, also wie der himmlische Vater verehrt und verinnerlicht wird. Diese stets notwendige sittliche und religiöse Erneuerung des Menschen ist ein fester Bestandteil des Kodex.

Mit dieser sehr kurzen und vagen Zusammenfassung einer für die Weltgeschichte wichtigen Religion möchte ich versuchen, die Idee zu erklären, dass für die Juden alles Nichtjüdische abgelehnt wird und Taten gegen Nichtjuden in ihren Büchern somit nicht als Straftat angesehen werden, sondern von Gott geduldet werden.

Die Juden sehen sich als das alleinige Volk Gottes.
Dieses Wissen lässt jedoch nicht gelten, was heute rund um Israel geschieht. Die Morde an unschuldigen Andersgläubigen, die Annexion weiterer fremder Ländereien und die Engstirnigkeit der Regierung werden ignoriert.
Wie bei vergangenen und derzeit stattfindenden Völkermorden schweigt die Welt. Sie schweigt, weil sie von wenigen kontrolliert wird. Frieden bringt kein Geld. Nur der Krieg schafft Arbeitsplätze, reguliert die Bevölkerungszahl und das gemeine Volk kann bei Krieg viel besser kontrolliert und beeinflusst werden. Krieg macht Angst, Angst vor dem Tod. Dabei wird dieser Tod in den Religionen gelobt und mit Versprechen wie einem besseren Leben und dem Paradies angepriesen. Doch paradoxerweise wollen die wenigsten Menschen sterben. Wir hängen zu sehr am Leben und tragen daher Masken gegen einen Virus und lassen uns in unseren eigenen vier Wänden einsperren. Wir verzichten auf Bargeld und erfreuen uns an den Spielen im Zirkus. Wir erfreuen uns an technischen Errungenschaften und merken dabei nicht, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens kontrolliert werden. Dabei geht es nicht darum, was jeder Einzelne macht, sondern darum, aus jedem Einzelnen eine Einheit zu schaffen. Denn eine Masse lässt sich besser kontrollieren und beeinflussen als ein einzelner Mensch.

Dies war uns ist auch der Grund, dass die einzelnen Landeswährungen abgeschafft wurden und der Euro eingeführt. Schon in Amerika und in Afrika funktionieren diese kontrollierten Währungen hervorragend. Und mit dem Euro kam nach Europa auch das amerikanische Kreditsystem und jeder macht mit, ob unbewusst oder unfreiwillig. Es geht einfach nicht mehr ohne, denn die Masse ist bereits zu gross und besitzt keine minimale Stärke, die sie sich auch nicht wünscht und nicht wüsste, was damit anzufangen.

Geld regiert die Welt. Auch wenn heute mit Geld kein Geld mehr zu verdienen ist, gibt es Leistungen, mit denen leicht Geld zu machen ist. Zum Beispiel mit der Technik und innerhalb dieser mit Waffen. 5% der jeweiligen jährlichen Gesamtausgaben sollen die europäischen Staaten für Kriegsmaterial ausgeben. Dazu ist jeder, nicht nur europäische Staat hoch verschuldet und mit diesen Forderungen werden die Staatsschulden noch grösser. Die Unabhängigkeit jedes einzelnen, jedes Staates und jedes Volkes wird somit täglich grösser. Und diese Abhängigkeit wird nicht einem Gott geschuldet, sondern dem in den vergangenen Jahrzehnten geschaffenen Lebensstandart.

Ich wundere mich immer wieder darüber, was die Menschheit in den vergangenen 150 Jahren geschaffen hat. Als Thomas Mann vor 150 Jahren zur Welt kam, gab es noch kein ... Die Liste würde ein eigenes Buch füllen. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Wenn ich nur an meine bewusst gelebten vergangenen 50 Jahre denke, dann wird mir klar, wie viel sich in meinem privaten und beruflichen Leben verändert hat. Wie haben denn unsere Vorfahren, die ungefähr vierten und weiteren Generationen, gelebt? Wieso wurde der Mensch plötzlich so intelligent und wieso stiessen die Vorfahren nicht bereits damals auf gewisse Errungenschaften? Natürlich benötigt alles seine eigene Entwicklung, aber das Resultat, das wir heute kennen, benötigte keine 100 Jahre! Alle Neuerungen bringen aber nicht nur Vorteile, sondern auch Abhängigkeiten mit sich. Ich benötige Geld, um die Nebenkosten für mein Fahrzeug, mein Handy, meinen Computer usw. zu bezahlen. Ich muss arbeiten, um an dieses Geld zu kommen. Früher gab es Sklaven. Die musste man durchfüttern, unterbringen und mit der Peitsche zur Arbeit zwingen. Heute werden wir mindestens acht Stunden täglich beschäftigt, schlecht bezahlt und mit diesem Geld kaufen wir unser Essen und bezahlen unsere Wohnung. Die Werbung bietet uns Luxus zu Preisen, die wir uns eigentlich nie leisten können. Doch der Kredit macht es möglich. Ich kaufe heute Dinge, die ich gar nicht brauche, und zahle von meinem Gehalt monatlich so viel ab, dass ich meine Raten bezahlen kann. Früher glänzte mein Bankkonto einige Wochen, heute kann ich von Glück reden, wenn mein Saldo einige Stunden im Plus bleibt. Es verdient der, der mir Arbeit gibt. Es verdient der, der mir einen Artikel verkauft. Und es verdient der, der mir mit einem Verbraucherkredit die Möglichkeit bietet, diesen Artikel zu kaufen. Die Peitsche des Arbeitgebers besteht nicht mehr aus Rosshaar und Büffelleder. Ein Klick auf meine Bank-App genügt und ich arbeite und gehorche.

Christentum
Mehr als 2000 Jahre nach den ersten jüdischen Völkern weilte ein weiterer jüdischer Prophet im Nahen Osten. Als gebürtiger Jude wurde er von seinem Volk als Prophet abgelehnt und schliesslich durch Verrat den damaligen Herrschern, den Römern, ausgeliefert. Sie verurteilten ihn zum Tode durch Kreuzigung. Mit seinem Tod begann seine Geschichte und somit die Geschichte des Christentums. Am Karfreitag, 33 Jahre nach Christi Geburt, startete die neue Religion mit etwa 30 Anhängern. Heute, knapp 2000 Jahre später, hat sie über zwei Milliarden Gläubige, die sich in verschiedene Glaubensgruppen unterteilen. Dabei spielte der Apostel Paulus eine besondere Rolle. Durch seine einfache, teils unanständige und direkte Sprache erreichte er die Sklaven, Handlanger, Verbrecher, Huren und arbeitslose Handwerker seiner Zeit. Er wusste eine Geschichte zu erzählen: von der Geburt im Stall bis zum Tod am Kreuz seines Jesus Christus. Seine Zuhörer verfielen seinen Worten, liessen sich taufen und glaubten an den Sohn Gottes, der unter ihnen gelebt hatte. Da er sich dem neuen Glauben widmen wollte, blieb er ledig und ist bis heute das Vorbild aller Priester. Er sammelte sehr effizient neue Gläubige und war dabei nicht wählerisch. Durch sein Marketing konnte er die Botschaft seines früheren Führers in eine verständliche Religion umwandeln. Er wusste, was den Menschen damals fehlte, wonach sie sich sehnten, und er gab ihnen Frieden. Dabei mangelte es ausser dem Judentum nicht an Göttern und Götzen. Da die Menschen nie wussten, wie sich diese Götter morgen verhalten würden, kam jeder neue Gott wie gerufen – man wusste schliesslich nie.

Dazu wurden aus drei Göttern – Vater, Sohn und Heiliger Geist – schliesslich nur ein Gott. Dies kam auch jedem billiger, denn die meisten Götzen verlangten Opfer, die Geld kosteten. Somit richtete sich der ausgebildete Rabbi Paulus an die Heiden, also an alle, die nicht Juden waren, und taufte sie. Die Taufe wurde zum Zeichen, um in das Christentum aufgenommen zu werden. Als Heide im Judentum aufgenommen zu werden, war und ist bis heute unmöglich. Niemand kann von aussen zum Judentum konvertieren.

Die Christen aller Welt schauten immer wieder nach Jerusalem, Nazareth, Bethlehem und den weiteren Stätten, an denen Jesus gewirkt haben soll. Die damals rein jüdischen Pilgerstätten wurden somit auch christlich. Knapp 700 Jahre später kam mit dem Islam eine dritte Religion hinzu, deren Anhänger ebenfalls viele religiöse Stätten in dieser Gegend verehren. Somit war ein stetiger Streit in dieser Region, die ans östliche Mittelmeer grenzt, vorprogrammiert, der bis heute Kriege im Namen des einzig wahren Glaubens ausbrechen lässt.

Islam
Diesmal war es ein jüdischer Kaufmann, den Gott in der Wüste von Mekka erleuchtete. Er arbeitete im Namen seiner Ehefrau, die eine reiche und einflussreiche Kaufmannstochter war. Er hatte Kontakt zu den Reisenden, die auf Kamelen vom Mittelmeer nach Persien reisten, und muss daher auch von Paulus und seinem Herrn Jesus Christus gehört haben. So anerkennt der Islam Jesus auch als einen der vielen Propheten, die sich in den Büchern Mose, dem Alten Testament, wiederfinden und die auch im Koran erwähnt werden. Doch Mohammed ist der letzte Prophet und seine Worte, Taten und Gedanken werden nicht diskutiert. Streit gab es nur bei der legitimen Nachfolge des Propheten, weshalb es heute zwei Gruppen im islamischen Glauben gibt. Es geht nicht darum, dass sich eine Gruppe reformiert hätte, sondern für beide sind die Worte des Heiligen Buches in Stein gemeisselt. Der Koran unterteilt sich in Suren, von denen viele von Krieg handeln, denn der Glaube Mohammeds verlangte den offenen Krieg zwischen den Städten Mekka und Medina. Nach der Eroberung Mekkas hätten diese Suren ausgedient, doch leider werden sie bis heute wörtlich genommen. Im Namen dieser Suren wird gegen Ungläubige und Andersgläubige gekämpft. Dabei sind die übrigen Suren Worte des Glaubens und des Friedens. Da der Koran jedoch die letzten Worte Gottes an sein Volk sind, darf und kann nichts im Koran abgeändert oder gar gestrichen werden. Eine Reform, die die heutige Zeit berücksichtigt, wäre sicher angebracht. In der islamischen Lehre sollten die Gläubigen vielmehr auf die Suren aufmerksam gemacht werden, die den Krieg damals unterstützten, aber nichts mit dem eigentlichen Glauben zu tun haben.

Naher Osten
Der Begriff Naher Osten umfasst heute geografisch die arabischen Staaten Vorderasiens und Israel. Oft werden auch Zypern, Teile der Türkei, Ägypten und der Iran dazu gezählt. In dieser Gegend befinden sich also alle wichtigen religiösen Stätten der drei zuvor erwähnten Religionen und viele von ihnen sind zudem für alle drei Gruppen wichtig, so vor allem Jerusalem. Da der Glaube nicht zu Frieden führt, waren und sind diese gemeinsamen Stätten sehr umstritten und werden mit aller Brutalität umkämpft. In dieser Region lebten immer Juden, doch bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es keinen Staat, der das Judentum als Staatsreligion anerkannte. Zu verschiedenen Zeiten herrschten jedoch christliche und islamische Staaten in dieser Gegend und bewachten ihre Heiligtümer gegenüber anderen Religionen. So kam es zu Feldzügen christlicher Könige in den Nahen Osten. Es wurden christlich geprägte Gebiete gegründet, die von den islamischen Streitkräften wieder vertrieben wurden. In modernerer Zeit sind die Osmanen zu erwähnen, die bis 1918 vom Bosporus bis fast an den Atlantik herrschten. Nach deren Niederlage im Ersten Weltkrieg teilten die Siegermächte, darunter England, Frankreich und die USA, den Nahen Osten in neue Länder auf, wie wir sie bis heute kennen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg und aufgrund zionistischer Ansprüche auf ein eigenes Land kam mit Israel der jüngste Staat dazu. Israel riss sich unter dem Deckmantel der jüdischen Religion heilige Orte wie Jerusalem unter den Nagel. Jerusalem ist jedoch auch die drittwichtigste Stadt im Islam und spielt auch im Christentum eine bedeutende Rolle, denken wir nur an die Passionswoche Jesus. Wie sollen diese drei Weltreligionen nun friedlich und im Namen Gottes nebeneinander leben und beten?

Mit der Gründung des Staates Israel setzte das Königreich England unter dem Druck der Zionisten einen Keim ins Land, von dem sie wussten, dass er unwiderruflich zu Streit führen würde. Somit wurde auch im Nahen Osten das bewährte System eingeführt, bei dem sich die unterschiedliche Bevölkerung untereinander bekämpft, während England zuschaut. Nachdem sie sich gegenseitig vernichtet haben, wird England als grossherziger Vermittler auftreten, die Kontrolle über das gesamte Gebiet übernehmen und Frieden bringen. In anderen Ländern brauchte diese Strategie nur wenige Jahre, doch im Nahen Osten sind inzwischen über 70 Jahre vergangen und der englische Plan ist noch immer nicht aufgegangen. Die Israelis sind irgendwie zu gerissen und die Araber sind zu stark untereinander verbunden. Seit Jahren schiebt England mit der USA einen weiteren Keim zwischen die Völker.

Deutschland
Was bedeutet es, wenn die deutsche Regierung mitteilt, dass die Verteidigung Israels zu ihrer speziellen Staatsräson gehört? Das ist nicht nur historische Gerechtigkeit. Deutschland war der Verlierer des letzten grossen Krieges, der vor 70 Jahren endete. Bis heute steht Deutschland, auch nach 1990, unter der Kontrolle von England, Frankreich und den USA. Einst stand Deutschland unter der Aufsicht der vier Siegermächte, wobei fraglich ist, inwieweit Frankreich am Sieg der Alliierten beteiligt war. Mit dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zog sich Russland als einzige Macht aus Deutschland zurück und erhielt als Dank die NATO vor die eigene Nase gesetzt. Russland wurde wieder einmal zum Feindbild des Westens und Amerikas!

Es ist aber auch ein politischer Schutzschild, der nicht nur die Deutschen, sondern ganz Europa vor Rechenschaft schützt. Während Israel mehr als 40.000 Menschen in Gaza tötet, liefert vor allem Deutschland Waffen, kriminalisiert Proteste und zensiert diejenigen, die den Völkermord anprangern. Deutschland versteckt sich hinter der Schuld der Verlierer und Mörder von Millionen Juden. Dieses Schuldgefühl wird von den drei politischen Mächten ausgenutzt, die den Deutschen auf die Hände schauen. Deutschland soll zahlen, Deutschland vorneweg. Entschuldigt euch für das, was zwei Generationen vor euch getan haben, denn niemand soll es vergessen. Ausser natürlich, was in den Jahren des Kalten Krieges durch die anderen NATO-Staaten angerichtet wurde.

Bereits 2008 musste Angela Merkel diese Staatsräson verkünden. Bis zur heutigen Regierung wiederholen alle Kanzler, Aussenminister und Regierungsmitglieder dies wie ein Dogma. Dahinter stehen jedoch keine ethischen Gründe, sondern militärische Interessen, millionenschwere Verträge und institutionalisierter Rassismus der Nato Staaten.

Laut Der Spiegel hat Berlin zwischen 2023 und 2025 mehr als 2.000 Tonnen Waffen nach Israel geliefert und Verträge im Wert von über einer Milliarde Euro unterzeichnet. Die Herstellung von Waffen wird übrigens von England, Frankreich und den USA in Deutschland überwacht. Gleichzeitig hat Deutschland Anträge für Palästina blockiert, Kulturaustausch verboten und jeden, der den Zionismus kritisiert oder Gaza unterstützt, als Antisemit bezeichnet. Die Presse, vor allem die staatlichen Fernsehsender, wird zensiert und Journalisten, die an der Staatsräson kratzen, werden mundtot gemacht. Und sogar Facebook vergisst sie.

Das zionistische Projekt von Herzl wurde vor allem von den Engländern unterstützt, die reges Interesse an den noch osmanischen Teilgebieten im Nahen Osten hatten. Das Deutsche Reich unterstützte das Projekt als Kolonialstrategie, denn es wollte sich ausweiten und weitere Kolonien erobern – nicht nur in Afrika, sondern auch näher an Berlin. Die Deutschen wurden damals im Ersten Weltkrieg vor die Kanonen getrieben, während England und Frankreich sich nach Kriegsende ins Fäustchen gelächelt haben. Im Zweiten Weltkrieg wiederholte sich das gleiche Spiel. Churchill hätte gerne gesehen, wie Hitler vor seinem eigenen Untergang noch die Russen besiegt und Stalin ins Gras beissen lässt. Doch der Winter kam damals zu früh, sodass der Führer daran glauben musste.

Was sich derzeit in Israel abspielt, schafft neue Opfer der Gegenwart. Hier werden keine Schulden aus der Vergangenheit beglichen. Deutschland dient England lediglich als Marionette. Israel wurde den Briten zu gross, Deutschland ist es gewohnt, den Schädel für andere hinzuhalten.

USA
Die moderne Geschichte der Vereinigten Staaten beginnt mit der ersten britischen Kolonie an der Ostküste Nordamerikas im 17. Jahrhundert. Die Kolonien erklärten später im 1776 ihre Unabhängigkeit vom Königreich Grossbritannien und aus dem losen Staatenbund wurde ein zentral regierter Bundesstaat.
Durch die Napoleonischen Kriege in Europa kam es wiederholt zu Spannungen zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA. Im August 1814 verwüsteten die Briten die neu gegründete Hauptstadt Washington, D.C. Dabei wurden der Amtssitz des Präsidenten und das Kapitol nicht geschont.

Nach Beendigung des Krieges mit Frankreich wurde befürchtet, dass die Briten nun mit voller Kraft gegen die USA vorgehen würden. Doch am 24. Dezember 1814 vereinbarten die Kriegsparteien den Frieden von Gent. Der Vertrag stellte den Status quo vor dem Krieg wieder her. Bei Kriegsende stellten sich beide Regierungen der Öffentlichkeit als Sieger dar. Welche Zusagen die USA den Briten machen mussten, ist nicht überliefert. Sicher ist jedoch, dass die Briten die USA baten bzw. befahlen, in den Ersten und Zweiten Weltkrieg einzugreifen. Dafür erhielten die Amerikaner das deutsche technische Know-how mitsamt den Wissenschaftlern. Heute sind die USA der flächenmässig drittgrösste Staat der Welt und dank der wirtschaftlichen Unterstützung aus Europa die grösste Militärmacht der Erde.
Somit ist es im aktuellen Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran nicht überraschend, dass aus London nichts zu hören ist und England wieder einmal die Deutschen und die Amerikaner vorschickt, um das Feuer zu löschen, das die Briten bereits vor 1918 im Nahen Osten geschürt haben.

Die militärischen Ereignisse überschlagen sich erneut: In der Nacht auf Sonntag, den 22.06.2025, hat das amerikanische Militär eigenen Angaben zufolge drei Ziele im Iran bombardiert. Damit haben die USA nicht nur Israel unterstützt, sondern auch ihren persönlichen Krieg gegen den Iran eröffnet, ohne zuvor vom Iran angegriffen worden zu sein. Damit steht Israel mit der Anklage wegen Kriegsverbrechen und Friedensbruch nicht mehr alleine da, sondern die weltweit grösste militärische Macht steht hinter den Zionisten des Nahen Ostens. Und zur Erinnerung, ohne den Segen aus London kann und darf Washington nichts unternehmen, so wie Berlin ohne Befehlt aus Washington nie etwas unternehmen kann.

Königreich Grossbritannien
Um Grossbritannien und das heutige Europa besser zu verstehen, möchte ich einen Blick auf den Beginn des 18. Jahrhunderts werfen. Im Jahr 1714 stirbt die bis dahin regierende Linie der Stuarts aus. Auf den britischen Thron folgt nun mit dem Haus Hannover ein deutsches Königshaus, das bis heute eng mit der britischen Königsfamilie verwandt ist. George I. wird der nächste Thronfolger und seine Familie regiert bis 1837 über Grossbritannien. Diese 120 Jahre sind geprägt von politischer Stabilität und dem Ausbau des britischen Weltreichs. Wie bereits unter dem Titel USA erwähnt, verlor Georg III. zwar die Kolonien in Nordamerika, gewann dafür aber viele Gebiete in Afrika und Asien. 1837 steht ein Drittel der Welt unter der Herrschaft der britischen Krone, so auch grosse Teile im Nahe Osten.
Allen, die die heutigen engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA, England, Deutschland und Israel immer noch nicht verstehen, seien noch ein paar sehr aufschlussreiche Daten präsentiert:
Victoria, Nichte von König Wilhelm IV., ist Prinzessin von Hannover und Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Sie besteigt 1837 den britischen Thron. Ihre Mutter war eine Prinzessin aus dem deutschen Haus Sachsen-Coburg-Saalfeld, sodass Victoria mit der deutschen Sprache aufwuchs. Königin Victoria heiratete 1840 einen Cousin mütterlicherseits, also ebenfalls einen Deutschen, und regierte ganze 63 Jahre. Ihre Tochter, die ebenfalls Victoria heisst, wird später deutsche Kaiserin und ist die Mutter des letzten deutschen Kaisers, Wilhelm II.
Während des Ersten Weltkriegs kämpft Grossbritannien gegen Deutschland, was wohl eher bekannt sein dürfte. König George V. änderte den noch deutschstämmigen Familiennamen seiner Familie zu Windsor, in Anlehnung an das gleichnamige Schloss. Deutschland verlor den Krieg, die grossen Gewinner waren die Windsors, ehemalige Sachsen-Coburg-Gotha-Adlige! Und mit dem Sieg gegen die Deutschen und dem Osmanischen Reich blieb der Nahe Osten ganz in den Händen der britischen Krone.
1936 verzichtete der legitime Thronfolger Edward VIII. aus Liebe auf den Thron, sodass sein Bruder George VI. das britische Empire während des Zweiten Weltkriegs verteidigen musste. Während der Besatzung weiten Teilen Europas lebten in den 1940er Jahren viele Monarchen im britischen Exil. London wurde zum Zentrum des europäischen Widerstands. Von hier aus wurde der Verlauf des Weltkriegs beeinflusst und die Macht über die USA ausgeübt. Die Briten hätten vor dem Fall von Hitler noch gerne die Vernichtung der Erzfeinde Russland gesehen, doch dazu kam es nicht mehr. Zu den Siegern aus dem Zweiten Weltkrieg galten Grossbritannien, die USA, Russland und Frankreich. Frankreich?

Frankreich
Noch wenige Wochen vor Kriegsende war Paris von den Nazis besetzt, die Regierung des Freien Frankreichs herrschte von Algier aus – und heute sitzen sie als Sieger am Tisch. Da staunte sogar der deutsche Vertreter, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel.

Frankreich war zur Zeit Ludwigs XIV. bis Napoleons I. eine echte Grossmacht. Es besass auf dem europäischen Kontinent nicht nur die Vormachtstellung, sondern garantierte auch seine Sicherheit aus eigenen Mitteln. Seit der Niederlage in den Napoleonischen Kriegen (1815) hat Frankreich jedoch nicht nur seine europäische Vormachtstellung verloren, sondern ist auch nicht mehr in der Lage, seine Sicherheit aus eigenen Mitteln zu wahren. 1870 wurde es von Preussen und 1940 von Deutschland besiegt. Im Ersten Weltkrieg konnte sich Frankreich nur dank der Unterstützung einer weltweiten Koalition behaupten. Den Zweiten Weltkrieg überlebte es nur dank des Sieges seiner Verbündeten als Sieger und als freies Land. Diese Schwächen haben sich tief in das kollektive Bewusstsein eingeprägt.

Daraus resultiert das Streben nach Sicherheit, nach Bedeutung in der europäischen Führung und nach Anerkennung in der Welt. Dies waren mit Sicherheit auch Motive beim Ausbau des Kolonialreiches im 19. Jahrhundert, bei der Bildung des kontinentalen Sicherheitssystems in den Jahren zwischen den Kriegen und bei der Entwicklung zur Atomstreitmacht in den 1960er Jahren. Der französische Grossmachtanspruch ist daher das Ergebnis historischer Erfahrungen.

Auf unseren Weltkarten liegt Europa im Mittelpunkt und ist von Wasser umgeben. Unter Europa liegt Afrika, östlich erstreckt sich Asien mit der riesigen, furchteinflössenden Grösse Russlands und irgendwo im Westen liegt Amerika. Weder Indien noch China oder Australien sind zu sehen. Der Nahe Osten ist nur aufgrund kriegerischer Verbrechen in der europäischen Presse präsent. Seit 70 Jahren verändert sich Europa. Zunächst erfolgte eine Minderung der Bevölkerung durch Kriege, dann wanderten Arbeitskräfte innerhalb Europas, vor allem aus dem Süden in den Norden, um. Als diese Quellen erschöpft waren, öffneten sich die Grenzen zur Türkei und die Kulturen der einzelnen Länder wurden durch äussere Einflüsse, durch andere Kulturen und Religionen, weiter untergraben. Heute akzeptieren wir die Lebensweise dieser Menschen, die zum heutigen Wohlstand, aber auch zum Untergang Europas beigetragen haben. Europa lässt sich von den USA beeinflussen, die einzelnen Länder verlieren durch offene Grenzen und eine Gemeinschaftswährung ihre Identität und werden von Produkten aus Asien überschwemmt. Die Kriege im Nahen Osten und im Osten des Schwarzen Meeres bleiben weit weg. Sie sind allenfalls noch Notizen in den bestehenden Zeitungen, in den sozialen Medien und in den Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiostationen präsent. Aber so schnell sie auf den Titelseiten erscheinen, so schnell verschwinden sie auch wieder. Es gibt immer etwas, das die allgemeine Bevölkerung noch mehr beeindrucken soll, sie noch mehr manipuliert. Das Vergangene soll schliesslich nicht zum Nachdenken anregen. Arbeitet, ihr Sklaven der Gegenwart, und geniesst den Zirkus, den euch ein paar einflussreiche Wirtschaftsgrössen finanzieren. Es hiess schon immer, die Gesetze sind für das Volk gemacht, nicht für die Mächtigen. Und so wird es auch bleiben.