Wort zum Wochenende

25.03.2023

Für das Wochenende ist Regen vorgesehen, da macht es mir nichts aus, dass eine Stunde wegfällt und dadurch der Tag länger wird. Und, ihr Schlaumeier, was ist mit dem Morgen? Oder steht ihr sowieso immer erst um 10 Uhr auf?
Dass dieses ständige Umstellen von Uhren nicht nur im Rücken schmerzt, Standuhren sind schwer, sondern auch energiemässig nichts bringt, ist wohl dem Letzten klar. Wieso hier der Bundesrat nicht Notrecht sprechen lässt und die Uhren so stehen lässt, wo sie sind, hat wohl damit zu tun, dass es der Schweizer Uhrenindustrie sehr gut geht.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, so wird sich jeder Einzelne in den kommenden Wochen an die neue Zeit gewöhnen, wie wir uns während der letzten 400 Jahre an den gregorianischen Kalender gewohnt haben. Unser Körper wünscht sich aber eher einen Mondkalender, aber so leben Naturvölker wie zum Beispiel die Berber. Der Mondkalender ist der Natur angepasst und sein Zyklus zeigt sich nicht nur bei den Pflanzen, sondern auch bei der Menstruation einer Frau und dem Reifenzyklus von Gemüse und Obst. Würde der Mensch nach den Geboten der Natur und nicht nach den Gesetzen der Macht leben, gäbe es weder Hunger noch Krieg. Würde der Mensch nach seinen Gefühlen leben, wäre er sicher glücklicher. Da die Mächtigen keine glücklichen Menschen wollen, schaffen sie unnatürliche Gesetze und Vorschriften.

Ich bin ja froh, dass ich fast keine Haare mehr habe. Beethoven mit seinem lockigen und vollen Haarwuchs musste fünf Locken abgeben und Forscher haben herausgefunden, was keinen interessiert. Wir wissen nun an was er starb, an welchen Krankheiten er während seines Lebens litt, und ganz zufällig kennen wir nun auch noch einen weiteren Skandal aus (s)einer Familie.  "In Anbetracht der bekannten Krankengeschichte ist es aber sehr wahrscheinlich, dass eine Mischung aus genetischer Veranlagung, Hepatitis-B-Infektion und Alkoholkonsum zu seinem Tod geführt hat", analysiert Forscher Begg.
Und nun zum Skandal im Sperrbezirk: Im Rahmen der Studie wurde das Erbgut von fünf lebenden Angehörigen der belgischen Beethoven-Linie untersucht. Nun stimmt aber das Y-chromosomale Erbgut aus der Locke Beethovens nicht mit dem der heute lebenden Verwandten überein. Die Forscher schliessen daraus, dass in Beethovens direkter väterlicher Linie mindestens ein Kind bei einem Seitensprung gezeugt worden sein muss. Der Zeitpunkt des ausserehelichen Ereignisses lässt sich nicht leicht eingrenzen. Irgendwann zwischen Hendrik van Beethoven, geboren 1572 und der Zeugung des Komponisten Ludwig van Beethoven ging in der Familie jemand fremd.
Das bedeutet, Ludwig van Beethoven ist im Grunde genommen gar kein hundertprozentiger Beethoven. Das hat die 140'414'821 Spotifyhörer aber nicht gestört, als sie sich seine Sonata Nr. 14 "Moonlight" auf dem Streamingdienst anhörten.

Deutschland hat zurzeit keine grösseren Sorgen, darum wird es nun auch Zeit, die Kolonialgeschichte Ostafrikas aufzuarbeiten. Gemäss der Staatsministerin Keul geht es um die Aufklärung von Gräueltaten und Unterdrückung. Deutsche Kolonialherren hatten unter anderem in der Region in Ostafrika zwischen 1870 bis 1918 mehrere Aufstände niedergeschlagen. Tausende Einheimische waren während solchen Strafexpeditionen gestorben. In deutschen Museen lägen Hunderte Schädel, welche die damaligen Forscher in die Heimat brachten, um zu erfinden, wieso ein Schwarzer weniger Wert ist als ein Preusse. Sie sollen nach dem nun letzten Willen des Auswärtigen Amtes und des Präsidenten der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Parzinger, den Afrikanern zurückgegeben oder an einem angemessenen Ort bestattet werden. Dazu hat der Schweizer Schriftsteller Alex Capus im Jahre 2007 im Roman "Eine Frage der Zeit" geschrieben, wie drei Männer für Kaiser Wilhelm ein Dampfschiff in Einzelteilen rund um Afrika transportieren, um auf dem Tanganikasee eine kaiserliche Flotte einzurichten.
Spannend ist auch der Roman von Mathias Ullmann "Ottos Berg", erschienen 2010, welches ein paar Jahre früher an der westafrikanischen Goldküste im Jahre 1683 spielt. Das Fürstentum Brandenburg nimmt teil am profitablen Handel mit Edelmetall und Sklaven. Otto Friedrich von Groeben wird ins ferne Afrika entsendet, wo er die Festung Grossfriedrichsburg gründet. Eine turbulente Geschichte ins kleinste Detail recherchiert und spannend erzählt.

Ich rede mit mir selber, ich lese mir laut vor und dazu rede ich im Schlaf!
Selbstgespräche führen ist eine nicht nur menschliche Eigenart und dazu eine sehr nützliche Gewohnheit. Sie hilft, meine Leistungen zu steigern, zum Beispiel beim Schreiben. Es gibt Artikel, welche ich direkt in die Maske meines Bloganbieters haue, andere schreibe ich zuerst auf Word und noch andere, wie diesen Abschnitt des heutigen Artikels, erst einmal auf Papier. Bin ich unterwegs, liebe ich es, meine Gedanken von Hand in eines meiner Notizbücher zu verfassen. So ist die Idee erst einmal auf Papier gesichert. Zu Hause oder im Hotel vor dem Computer schreibe ich die Notizen laut diktierend ins Textprogramm. Einmal geschrieben lese ich mir den geschriebenen Text nochmals vor. So sehe ich nicht nur die grammatikalischen und stilistischen Fehler, nein, ich höre sie auch.
So ist es übrigens auch beim lernen einer fremden Sprache. Alle verfügbaren Sinne einsetzen, also sehen, hören und schreiben. Alle drei zusammen ergeben einen unschätzbaren Mehrwert. Bei einer mir ungewohnten körperlichen und handwerklichen Arbeit spreche ich mir selber Mut zu. Ich lobe mich zum Gelingen einer Tätigkeit. Und wer sich daran stört, dass meine im Schlaf gesprochenen Worte unverständlich seien, dem sei gesagt, die gesprochenen Worte sind nur für mich bestimmt!

Und was treibst du während diesem nassen um eine Stunde verkürzten Wochenende?