Wort zum Wochenende
Für
das Wochenende ist Regen vorgesehen, da macht es mir nichts aus, dass
eine Stunde wegfällt und dadurch der Tag länger wird. Und, ihr
Schlaumeier, was ist mit dem Morgen? Oder steht ihr sowieso immer
erst um 10 Uhr auf?
Dass dieses ständige Umstellen von Uhren
nicht nur im Rücken schmerzt, Standuhren sind schwer, sondern auch
energiemässig nichts bringt, ist wohl dem Letzten klar. Wieso hier
der Bundesrat nicht Notrecht sprechen lässt und die Uhren so stehen
lässt, wo sie sind, hat wohl damit zu tun, dass es der Schweizer
Uhrenindustrie sehr gut geht.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, so wird sich jeder Einzelne in den kommenden Wochen an die neue Zeit gewöhnen, wie wir uns während der letzten 400 Jahre an den gregorianischen Kalender gewohnt haben. Unser Körper wünscht sich aber eher einen Mondkalender, aber so leben Naturvölker wie zum Beispiel die Berber. Der Mondkalender ist der Natur angepasst und sein Zyklus zeigt sich nicht nur bei den Pflanzen, sondern auch bei der Menstruation einer Frau und dem Reifenzyklus von Gemüse und Obst. Würde der Mensch nach den Geboten der Natur und nicht nach den Gesetzen der Macht leben, gäbe es weder Hunger noch Krieg. Würde der Mensch nach seinen Gefühlen leben, wäre er sicher glücklicher. Da die Mächtigen keine glücklichen Menschen wollen, schaffen sie unnatürliche Gesetze und Vorschriften.
Ich
bin ja froh, dass ich fast keine Haare mehr habe. Beethoven mit
seinem lockigen und vollen Haarwuchs musste fünf Locken abgeben und
Forscher haben herausgefunden, was keinen interessiert. Wir wissen
nun an was er starb, an welchen Krankheiten er während seines Lebens
litt, und ganz zufällig kennen wir nun auch noch einen weiteren
Skandal aus (s)einer Familie. "In
Anbetracht der bekannten Krankengeschichte ist es aber sehr
wahrscheinlich, dass eine Mischung aus genetischer Veranlagung,
Hepatitis-B-Infektion und Alkoholkonsum zu seinem Tod geführt hat",
analysiert Forscher Begg.
Und
nun zum Skandal im Sperrbezirk: Im
Rahmen der Studie wurde das Erbgut von fünf lebenden Angehörigen
der belgischen Beethoven-Linie untersucht.
Nun stimmt aber
das Y-chromosomale Erbgut aus der Locke Beethovens nicht mit dem der
heute lebenden Verwandten überein. Die Forscher schliessen daraus,
dass in Beethovens direkter väterlicher Linie mindestens ein Kind
bei einem Seitensprung gezeugt worden sein muss. Der Zeitpunkt des
ausserehelichen Ereignisses lässt sich nicht leicht eingrenzen.
Irgendwann zwischen Hendrik van Beethoven, geboren 1572 und der
Zeugung des Komponisten Ludwig van Beethoven ging in der Familie
jemand fremd.
Das bedeutet, Ludwig van Beethoven ist im Grunde
genommen gar kein hundertprozentiger Beethoven. Das hat die
140'414'821 Spotifyhörer aber nicht gestört, als sie sich seine
Sonata Nr. 14 "Moonlight" auf dem Streamingdienst anhörten.
Deutschland
hat zurzeit keine grösseren Sorgen, darum wird es nun auch Zeit, die
Kolonialgeschichte Ostafrikas aufzuarbeiten. Gemäss der
Staatsministerin Keul geht es um die Aufklärung von Gräueltaten und
Unterdrückung. Deutsche Kolonialherren hatten unter anderem in der
Region in Ostafrika zwischen 1870 bis 1918 mehrere Aufstände
niedergeschlagen. Tausende Einheimische waren während solchen
Strafexpeditionen gestorben. In deutschen Museen lägen Hunderte
Schädel, welche die damaligen Forscher in die Heimat brachten, um zu
erfinden, wieso ein Schwarzer weniger Wert ist als ein Preusse. Sie
sollen nach dem nun letzten Willen des Auswärtigen Amtes und des
Präsidenten der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, Parzinger, den
Afrikanern zurückgegeben oder an einem angemessenen Ort bestattet
werden. Dazu hat der Schweizer Schriftsteller Alex Capus im Jahre
2007 im Roman "Eine Frage der Zeit" geschrieben, wie drei Männer
für Kaiser Wilhelm ein Dampfschiff in Einzelteilen rund um Afrika
transportieren, um auf dem Tanganikasee eine kaiserliche Flotte
einzurichten.
Spannend
ist auch der Roman von Mathias Ullmann "Ottos Berg", erschienen
2010, welches ein paar Jahre früher an der westafrikanischen
Goldküste im Jahre 1683 spielt. Das Fürstentum Brandenburg nimmt
teil am profitablen Handel mit Edelmetall und Sklaven. Otto Friedrich
von Groeben wird ins ferne Afrika entsendet, wo er die Festung
Grossfriedrichsburg gründet. Eine turbulente Geschichte ins kleinste
Detail recherchiert und spannend erzählt.
Ich
rede mit mir selber, ich lese mir laut vor und dazu rede ich im
Schlaf!
Selbstgespräche führen ist eine nicht nur menschliche
Eigenart und dazu eine sehr nützliche Gewohnheit. Sie hilft, meine
Leistungen zu steigern, zum Beispiel beim Schreiben. Es gibt Artikel,
welche ich direkt in die Maske meines Bloganbieters haue, andere
schreibe ich zuerst auf Word und noch andere, wie diesen Abschnitt
des heutigen Artikels, erst einmal auf Papier. Bin ich unterwegs,
liebe ich es, meine Gedanken von Hand in eines meiner Notizbücher zu
verfassen. So ist die Idee erst einmal auf Papier gesichert. Zu Hause
oder im Hotel vor dem Computer schreibe ich die Notizen laut
diktierend ins Textprogramm. Einmal geschrieben lese ich mir den
geschriebenen Text nochmals vor. So sehe ich nicht nur die
grammatikalischen und stilistischen Fehler, nein, ich höre sie
auch.
So ist es übrigens auch beim lernen einer fremden Sprache.
Alle verfügbaren Sinne einsetzen, also sehen, hören und schreiben.
Alle drei zusammen ergeben einen unschätzbaren Mehrwert. Bei einer
mir ungewohnten körperlichen und handwerklichen Arbeit spreche ich
mir selber Mut zu. Ich lobe mich zum Gelingen einer Tätigkeit. Und
wer sich daran stört, dass meine im Schlaf gesprochenen Worte
unverständlich seien, dem sei gesagt, die gesprochenen Worte sind
nur für mich bestimmt!
Und
was treibst du während diesem nassen um eine Stunde verkürzten
Wochenende?