Almaty - Kasastan

30.04.2023

Schon der Namen der Stadt verspricht, was die moderne Stadt nicht ganz halten kann. Almaty bedeutet übersetzt der Vater der Äpfel. Schreibt man aber das Wort auseinander, ändert sich die Bedeutung in Obst, was man nicht pflücken dar. Erinnert dies uns nicht an die Geschichte von Adam und Eva, welche im Paradies alles hatten, was sie sich nur träumen konnten. Da gab es nur einen Baum, von dessen Früchte sie nicht kosten durften. Hätte Eva damals nicht auf die Schlange gehört, wäre nun vielleicht die fruchtbare Gegend südlich von Almaty nicht biologisch anerkannt als die Gegend der ersten Äpfel. Wenn wir schon am philosophieren sind.
Alma bedeutet auf Arabisch Wasser. Und, auf Spanisch die Seele.

Unser Reiseführer liebt seine Stadt, er liebt seine Vergangenheit, er schwärmt von seiner Jugend in der UdSSR. Er war sportlich, intelligent, lernte Deutsch und durfte reisen. Während seines Studiums verdiente er Taschengeld als Schaffner und fuhr so von einem zum anderen Punkt der Sowjetunion. Sportler aus der DDR waren gerne in Almaty und trainierten und gewannen Medaillen in der Eissportanlage oberhalb der damaligen Hauptstadt des kasachischen Reiches. Stolz auf die alte Zeit, stolz auf seine Stadt und diplomatisch gegenüber seinen europäischen Gästen, wenn es um die heutige politische Lage Russland geht. Oder geht es heutzutage nur um Putin und Russland ohne ihn wäre auch Freund des zwischen Fronten stehenden Europas?

Die breiten Strassen, die grosszügigen Parks, den Kulturen gewidmete Gebäude und kilometerlange Strassen mit Wohnblocks lassen auf die sowjetische Zeit schliessen.
Auch gilt Russisch neben dem Kasachisch als Landessprache. Seit der Unabhängigkeit von 1991 sind die vielen Autohäuser an der Ausfallstrasse zum Internationalem Flughafen dazugekommen. Deutsche, japanische, koreanische und amerikanische Neuwagen werden angeboten.
Dies im Kontrast zu den Denkmälern aus russischer Zeit in den Parks. Das Ewige Feuer bewacht von jugendlichen Soldaten mit Gewehr-Attrappe. Stolz stehen sie am Denkmal, keine Bewegung,
kein Muskel im Gesicht, die sich bewegt. Stolz fürs Vaterland, stolz über ihren Dienst.
Dahinter ein Denkmal für die tapferen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg und gegenüber thront das riesige schwerfallende Regierungsgebäude aus alten Zeiten.

Etwas weiter im Parkinnern erhebt sich die Christi-Himmelfahrt-Kathedrale. Sie ist die höchste orthodoxe Holzkirche und eines der höchsten Holzgebäude der Welt. Die Höhe des Kreuzes auf der Hauptkuppel beträgt 39,6 Meter und die Höhe des Glockenturms 46 Meter. Die Kathedrale bietet Platz für 1800 Personen. Das prächtige Gebäude aus der Zarenzeit im Stil des ukrainischen Barock, beeindruckend mit seinen fünf hellen Kuppeln. Im Inneren der Kathedrale befinden sich farbenfrohe Fresken und bemalte Ikonostasen. Sonntags wird geheiratet, auch ausländische Gäste sind bei der religiösen Zeremonie herzlich willkommen. Auf der linken Seite der Kathedrale herrscht grosser Rummel. Elektroautos werden an Kleinkinder vermietet.. Eis wird neben weiteren Süssigkeiten angeboten. Souvenirs, die wohl nur für Einheimische bestimmt sind, werden angeboten.