Almeria – Alcazaba

04.04.2024

Die Alcazaba von Almería ist eine historische Festung in der spanischen Stadt Almería, in der autonomen Region Andalusien. Die Festung wurde von den Mauren ab dem 10. Jahrhundert erbaut und diente als militärische Verteidigungsanlage sowie als königliche Residenz. Der dritte und hintere Teil der Festung stammt aus christlicher Zeit. Für die christlichen Herrscher wurde ein neuer Palast errichtet, was sich in den beiden unterschiedlichen Baustilen sehr schön zeigt. Die Alcazaba ist eines der wichtigsten historischen Wahrzeichen der Stadt und ein bedeutendes Beispiel maurischer Architektur in Spanien. Sicherlich nicht zu vergleichen mit der einzigartigen Stadtanlage der Alhambra in Granada, auch nicht mit deren verkleinerter Kopie in Málaga, aber die weitläufigen Gartenanlagen, die Paläste und die Ruinen der ehemaligen maurischen Stadt sind frei zu besichtigen.

Die Alcazaba besteht aus verschiedenen Teilen, darunter mehrere Türme, Mauern, Gärten und ein Palastkomplex. Die architektonischen Merkmale sind typisch für die maurische Bauweise mit arabischen Bögen, verzierten Kacheln und Wasserspielen. Von der Spitze der Festung aus bietet sich ein beeindruckender Blick auf die Stadt Almería, ihren Hafen und das umliegende Mittelmeer.

Heute ist die Alcazaba von Almería ein beliebtes Touristenziel und ein Kulturzentrum, in dem regelmässig kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen stattfinden. Sie ist auch als Filmkulisse genutzt worden, darunter für Filme unter anderem Lawrence von Arabien. Die Festung ist ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte und Kultur der Region. Derzeit wird die Westmauer des Palastes liebevoll restauriert, so dass ein Teil der Anlage für Besucher nicht zugänglich ist.

Durch die Gassen der ehemaligen maurischen Altstadt gelangt der Besucher vor den steil abfallenden Berg, auf dem die Alcazaba thront. Einige Teehäuser und Souvenirläden mit marokkanischen Artikeln erinnern daran, dass sich auch Touristen hierher verirren. Ansonsten ist es auch hier sehr ruhig. Vom Stadtzentrum aus fährt der Bus Nr. 1 bis zum Eingang. Von hier aus geht es den Berg hinauf. Der Boden ist teilweise steinig und rutschig. Das Eingangstor steht weit offen und lädt den Besucher freundlich ein. Erst nach der Hälfte des Aufstiegs ist es Pflicht, bei einem der freundlichen Wächter um Einlass zu bitten. Für die Statistik werden die Besucher nach ihrer Nationalität gefragt und herzlich willkommen geheissen. Der Eintritt ist frei.

Durch das zweite Tor gelangen wir in den unteren Teil der dreiteiligen Anlage. Wunderschöne Gärten und Wasserspiele laden zum Verweilen und Träumen ein. Ich kann mir gut vorstellen, an heissen Sommertagen hier ein schattiges Plätzchen zu suchen und in einem historischen Roman über die alten Zeiten zu lesen, als die maurische Kultur in Al Andaluz herrschte. Wo es erlaubt ist, die Aussenmauer zu besteigen, lohnt sich jeder Blick! Vor uns liegt die Stadt Almeria mit ihrem Häusergewirr. Schön ist der Blick auf die Kathedrale und den gegenüberliegenden Hügel San Cristobal, der übrigens gerade restauriert und saniert wird. Der Blick fällt auf den Hafen vor uns. Die Fähren nach Melilla, Nador, Oran und Ghazaouet sind fast zum Greifen nah. Das Mittelmeer schimmert in verschiedenen Blautönen vor uns und verliert sich in der Ferne. Etwa 200 Kilometer in gerader Linie liegt die algerische Küste vor uns.

Wir schlendern weiter die bereits renovierte östliche Festungsmauer hinauf bis zu einem weiteren Tor. Hier befindet sich der Eingang zum ehemaligen Wohnbereich. Der Besucher wird direkt durch den Palast des Sultans geführt. Von hier aus gelangt man in die Gärten mit den Wasserspielen. Alles erinnert an die Alhambra, nur etwas einfacher. Hinter den Brunnen grenzt die Mauer der ehemaligen Moschee die Privatgärten ab. Rechts sieht man die Grundrisse der Häuser, die damals die Stadt innerhalb der Mauern bildeten. Zwei der Häuser wurden vollständig und liebevoll restauriert und ähneln in ihrer Form den Häusern, die man heute noch in arabischen Ländern findet. Auch das damalige Hammam mit seinen beiden Böden und Wasserbecken ist noch gut zu erkennen.

Hinter dem Wohnviertel befindet sich eine weitere Mauer. Die Bauweise und vor allem die Schiessscharten lassen den Besucher vermuten, dass sie aus späterer Zeit stammt. Wir betreten den Teil der Festung, der von den Christen zu Beginn des 16. Jahrhundert gebaut wurde.

Der Vertrag nach der Eroberung von Baza sah die Übergabe von Almería und Guadix an die christlichen Herrscher vor. So wurde in einem friedlichen Akt der Schlüssel der Stadt Almeria symbolisch vom maurischen Stadthalter an König Fernando übergeben. Am Mittwoch, dem 23. Dezember, zog der katholische König im Triumphzug in die Stadt ein und nahm die ehemals maurische Stadt in Besitz. Seine Gemahlin Isabel traf einen Tag später ein. Die Geschichte erzählt, dass die bereits erwähnte Moschee innerhalb der Festungsmauern in eine katholische Kirche umgewandelt wurde, damit das katholische Königspaar dort Weihnachten feiern konnte.
Am 29. Dezember verliessen sie gemeinsam Almería und zogen weiter nach Guadix.