Fast Food
Fast Food aus dem Englischen übersetzt, bedeutet so viel wie schnelles Essen.
Für das Adverb fast im Deutschen können als Synonyme eingesetzt werden: annähernd · beinahe · es hätte nicht viel gefehlt... Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte es unter dem Begriff Essen einreihen können!
Mein Jüngster hatte vor ein paar Tagen Hunger auf ein Produkt einer der Riesen im Fast Food Geschäft.
Das ist mir nichts neues, hatte damals der älteste zu seiner Zeit schon immer wieder Lust auf Essen aus der Box. Bei ihm war es aber so, dass er den Hamburger ohne Salat, Tomate, Käse wollte. Das Brot schmeckte ihm auch nicht und der Softdrink war ihm zu wässerig. Alleine das Spielzeug, welches es damals zum Burger gab, das gefiel ihm. Damals gab es dann einen Kompromiss. Zuerst in den Spielzeugladen um die Ecke, etwas kleineres kaufen und dann richtig Essen gehen!
Mit dem Jüngsten ist es heute etwas schwieriger. Erstens gibt es keine Spielzeugläden um die Ecke mehr und zweitens will er keine Spielzeugautos, er hat ja seine Games auf dem Handy! Also, lasse ich mich zu einem solchen Laden bringen. Der Sohn stellt sich gleich an einen riesigen Bildschirm und tippt rum. Auf dem Handy hat er als registrierter App Inhaber einen Gutschein erhalten. Das verbilligte Menu wird gesucht, angeklickt, neues Fenster öffnet sich, welche Gratissosse bitte, welches Getränk bitte? Dann gibt es Empfehlungen vom Chef de Service in Form des grossen Bildschirms und irgendwann kommt es dem Sohn noch in den Sinn zu fragen, was ich gerne hätte.... Gerne, ein gutes Stück Fleisch mit Salzkartoffeln, frisches Gemüse, ein Glas Rotwein aus Sardinien. Papi wir sind hier nicht beim Italiener, wir sind hier beim grossen rot-gelben Riesen! Ah, was gibt es hier? Burger mit Käse, Bacon (kein Speck) zum Beispiel. Dazu ein Sprite und wenn Du noch willst Pommes. Ok, ok. Er tippt wild auf dem Bildschirm rum, schliesst die Bestellung ab und ich darf mit Karte bezahlen. Ein langer Zettel kommt raus, oben eine Nummer, was wohl das wichtigste ist, denn über der Essensausgabe auf einem weiteren Bildschirm erscheint die gleiche Nummer wie auf dem Zettel. Dahinter steht, in Bearbeitung! Ich suche mir einen freien Tisch und versuche mit einer Serviette etwas Sauberkeit für das bevorstehende Abendessen auf den Tisch zu bringen.
Nach wenigen Minuten kommt mein Sohn hinter einem Tablett gefüllt mit Papiertüten, Papierboxen, Papierbecher, Papierservietten und Holzbesteck. Ein Berg voller Abfall, und ich beziehe mich jetzt nicht auf das Essen.
Ehrlich gesagt, das Preis- Leistungsverhältnis ist unglaublich. Hier wird wohl mit 5 Stellen hinter dem Komma kalkuliert! Die Qualität lässt zu wünschen übrig und hat sich seit der Aktion mit Spielzeugen nicht verbessert. Aber, was mich erstaunt und schockiert, ist der Berg Abfall, den wir hier produzieren. Eine Box für jeden Hamburger, eine Box für die Käsestäbchen, eine Box für den Salat, je ein Plastikbehälter für die zahlreichen Sossen, Tüte für die Pommes, Servietten, Pappbecher mit Plastikdeckel und Strohhalm der sicher nicht aus Stroh ist, bedeckt nach einem schnellen Essen unseren Tisch. Unglaublich!
Und, übrigens, nach einer Stunde verspürte nicht nur ich wieder Hunger, mein Sohn auch. Das nächste Mal gehe ich wieder zum Italiener um die Ecke!